Dann nahm sich Kerner die wechselvolle Geschichte der Haltinger Wirtshäuser, von denen viele verschwunden sind, vor. „Rebstock“, „Hirschen“, „Badischer Hof“ oder „Südbahnhof“ (heute „Axion“) gibt es noch. Die „Krone“ am Bahnhof, aber auch der „Ochsen“ an der Großen Gass sind verschwunden.
Wohl aber die Geschichten, die von diesen Häusern überliefert sind, erheitern heute noch die Zuhörer. Nachdem 1940 große Teile des Ortes durch den Krieg zerstört worden waren, mussten die Bewohner in Baracken umsiedeln. In der Folge wurden sogenannte Erbhöfe erbaut, die den Familien ein Auskommen sichern sollten. Die Regelung über die 15 Erbhöfe wurde 1947 aufgehoben, da sich die Bauern übervorteilt fühlten. Heute findet sich in den stattlichen Häusern kaum noch Landwirtschaft, vielmehr wurden diese zu Wohnraum umgebaut.
Mit viel Applaus bedankten sich die Zuhörer bei Sylvia Kerne für die trefflichen Ausführungen. Der Weg zurück zur Festmeile führte vorbei am Offenen Atelier 20 von Ulrich Wössner. Die Gelegenheit, dieses Kleinod zu besichtigen, nutzten die Teilnehmer gerne.