Enttäuschung über schwache Wahlbeteiligung

Wie in den  elf   Wahlbezirken beim Bürgerentscheid zum geplanten Einkaufscenter an der Hangkante abgestimmt worden ist, zeigt nachfolgende Übersicht:

Gesamtergebnis: Ja 4647 Stimmen (20,26 %), Nein 3060 Stimmen (13,34 %)

Altes Rathaus: Ja 538 (18,94 %), Nein 321 (11,30 %)

Markgrafenschule: Ja 255 (16,28 %), Nein 96 (6,13 %)

Karl-Tschamber-Schule: Ja 502 ( 19,43 %), Nein 260 (10,06 %)

Rathaus: Ja 443 (18,49 %), Nein 263 (10,98 %)

Haus der Volksbildung: Ja 454 (17,76 %), Nein 235 (9,19 %)

Rheinschule: Ja 293 (8,34 %), Nein 206 (5,86 %)

Zentrale Feuerwache: Ja 59 (14,53 %), Nein 70 (17,24 %)

Ortsverwaltung Ötlingen: Ja 94 (14,97 %), Nein 62 (9,87 %)

Hans-Thoma-Schule Haltingen: Ja 334 (11,9 %), Nein 290 (10,33 %)

Ortsverwaltung Haltingen: Ja 481 (15,95 %), Nein 342 (11,34 %)

Ortsverwaltung Märkt: Ja 106 (16,85 %), Nein 74 (11,76%)

Briefwahl: Ja 1088, Nein 841

Weil am Rhein (ste/sif). Wie haben Kommunalpolitiker und Geschäftsleute das Ergebnis des Bürgerentscheids zum geplanten Einkaufscenter aufgenommen? Carina Stefak und Siegfried Feuchter hörten sich gestern Abend nach Bekanntgabe des Ergebnisses unter den anwesenden Besuchern im Rathaus um.

Bürgermeister Christoph Huber:   Ich bin enttäuscht über die Wahlbeteiligung. Die vielfache Mobilisierung und intensive Bürgerinformation haben sich leider nicht positiv auf die Wahlbeteiligung ausgewirkt. Insgesamt bewerte ich aber das Ergebnis für die weitere Entwicklung der Innenstadt als gut. Jetzt muss der Gemeinderat entscheiden.

Claus Weibezahl (CDU): Ich bin enttäuscht von der Wahlbeteiligung. Bei so viel Vorbereitung von allen Seiten hätte ich mir mehr mündige Bürger an der Wahlurne gewünscht. An Möglichkeiten, sich zu informieren, hat es sicher nicht gelegen. Jetzt wird die Verantwortung erneut dem Gemeinderat übertragen.

Jürgen Valley (SPD): Ich bin enttäuscht, dass das Quorum nicht erreicht wurde und die Wahlbeteiligung hinter jener beim letzten Bürgerentscheid noch zurückliegt. Aber ich bin zufrieden damit, dass sich die Mehrheit derjenigen, die gewählt haben, hinter die Entscheidung des Gemeinderats gestellt haben.

Thomas Bayer (Grüne): Es ist bedauerlich, dass das Quorum nicht erreicht worden ist. Ich hätte mir gewünscht, dass der Souverän dieses Problem löst. Trotzdem ist das Ergebnis klar und deutlich und für den Gemeinderat ein klares Zeichen, dass die Bevölkerung das Center möchte. Das sollte für ihn auch verpflichtend sein.

Andreas Rühle (UFW): Eine höhere Wahlbeteiligung wäre schön gewesen. Bei so einem wichtigen Thema hätte ich mir gewünscht, dass mehr Weiler von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Aber das Ergebnis ist klar.

Wolfgang Roth-Greiner (FDP): Die Wahlbeteiligung ist enttäuschend bei einem so wichtigen Thema. Das Ergebnis ist jedoch ein klarer Auftrag an den Gemeinderat. Für Weil am Rhein ist das eine gute Entscheidung.

Eva-Maria Bozenhardt (CDU): Die sehr enttäuschende Wahlbeteiligung stimmt mich schon traurig. Die Bürger haben die Möglichkeit gehabt ,zu entscheiden, nicht wahrgenommen. Nun muss der Gemeinderat wieder die Sache in die Hand nehmen.

Stadtkämmerer Rudolf Koger: Ich bin glücklich und zufrieden über das Ergebnis. Ich habe erwartet, dass eine Mehrheit der Wähler sich für das Center ausspricht. Das ist eingetreten. Der Einsatz hat sich gelohnt.

Ingrid Pross (Grüne): Ich bin sowohl über das Ergebnis als auch über die Wahlbeteiligung enttäuscht. Dieses Thema betrifft doch jeden Weiler Bürger. Das war Demokratie zum Anfassen, jeder konnte sich informieren, seine Meinung bilden und dann abstimmen.

Brigitte Pantze (SPD): Das Ergebnis ist erfreulich, die Wahlbeteiligung enttäuschend. Es macht schon traurig, dass die Bürger die Möglichkeit der Entscheidung nicht wahrgenommen haben. Das ist ein schlechtes Zeichen für die Demokratie.

Dr. Gunter Eberhardt (UFW): Ich hätte es lieber gesehen, wenn das Quorum erreicht worden wäre.

Simon Basler (FDP): Das ist ein klares Votum, auch wenn das Quorum nicht erreicht worden ist. Der Weg ist nun frei, dass sich der Gemeinderat erneut für das Center ausspricht.

V olker Raps, Einzelhändler : Es wird Zeit, dass es in Weil am Rhein vorwärtsgeht. Die Hangkante muss bebaut werden, ebenso muss die Innenstadt aufgewertet werden, wobei eine Fußgängerzone wünschenswert ist.

Walter Roßhart, Geschäftsmann: Das Ergebnis kann man auch so auslegen: Diejenigen, die nicht zur Wahl gegangen sind, vertrauen darauf, dass der Gemeinderat richtig entschieden hat. Jetzt muss der Gemeinderat eindeutig Position beziehen. Ich begrüße das Center, es ist für die Stadt wichtig.