Ein Grund zur Freude hat die Behindertengruppe St. Peter und Paul: Sie feiert ihr 30-jähriges Bestehen. Geleitet wird die Gruppe, die sich aus 16 Frauen mit verschiedenen Beeinträchtigungen zusammensetzt, seit ihrer Gründung von ihrer ehemaligen Lehrerin Maria Genter. Weil am Rhein. Entstanden ist die Idee für solch eine Gruppe durch Maria Genters verstorbene Tochter Stefanie, welche das Down-Syndrom hatte. „Stefanie war sehr kontaktfreudig und offen. Allerdings mangelte es zur damaligen Zeit an Freizeitmöglichkeiten für Menschen mit Beeinträchtigungen. So kam es, dass ich einmal im Monat ehrenamtlich ein Treffen für behinderte Mädchen und Frauen organisierte. Unterstützt wurde ich dabei von Beginn an von der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul aus Weil am Rhein“, erinnert sich Maria Genter. Ihre monatlichen Treffen waren geprägt von Lachen, Musizieren, Beten, Basteln und handwerklichen Angeboten wie Stricken oder Häkeln. So kommt es, dass eine der Teilnehmerinnen ihre vor 15 Jahren handgemachte Weste immer noch stolz zur Jubiläumsfeier trägt. Auch wurden zum Fronleichnamsfest viele Jahre schöne Blumenteppiche von der Gruppe in der Kirchengemeinde gelegt. Da Maria Genter seit jeher eine passionierte Jägerin ist, wurden in vielen der Treffen immer wieder auch Themen aus der Natur und dem Tierreich behandelt. Auch für die Jubiläumsfeier wurde ein naturkundliches Thema gewählt, und die Gruppe verabredete sich im Hotzenwald mit den beiden Naturpädagoginnen des Badischen Jäger-Kreisvereins Waldshut, Anna-Maria Ebner und Beate Rombach. Am Sonntagmorgen ging es also los mit einer Busfahrt von Weil am Rhein nach Hornberg in der Gemeinde Herrischried. Oben angekommen, strahlte die Sonne, und die Gruppe konnte den Blick ins Rheintal und Wiesental genießen. Die Wirtin des „Jägerstübles“, Uschi Jon, empfing die Gruppe herzlich und stellte ihren gemütlichen Nebenraum zur Verfügung. Nach einer kulinarischen Stärkung hielten die beiden Naturpädagoginnen einen Vortrag für die Gruppe. Es konnte viel über die Natur und den Wald der Region gelernt und entdeckt werden. Besonders die Waldbewohner wie Wildschein und Fuchs hatten es den Frauen angetan. Nach einem Abschiedsbild vor der Kulisse des Hotzenwalds trat die Behindertengruppe St. Peter und Paul wieder die Heimreise an. Alle Teilnehmer hatten anlässlich der Jubiläumsfeier einen sonnenreichen, lehrreichen und sehr schönen Tag erlebt, lautete die positive Bilanz.