Weil am Rhein Es wird heftig „getrumpelt“

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"S‘ goht au ohni“ – aber nit ohni d‘ Schnitzelbangg Sänger! Einen starken Auftakt lieferten die neun Gruppen der IG Wiler Schnitzelbängg in den restlos vollbesetzten acht Kneipen, die am Samstag angefahren wurden.

Von Monika Merstetter

„Weil am Rhein. S‘ goht au ohni“ – aber nit ohni d‘ Schnitzelbangg Sänger! Einen starken Auftakt lieferten die neun Gruppen der IG Wiler Schnitzelbängg in den restlos vollbesetzten acht Kneipen, die am Samstag angefahren wurden.

Stimmung pur unter dem durchweg fasnächtlich gekleideten Publikum und gut vorbereitete Bänkelsänger, die sich allerhand an Themen einfallen ließen, was endlich einmal schonungslos aufgedeckt und mit spitzer Zunge besungen werden musste.
Vor allem wurde heftig „getrumpelt“. Was der neue amerikanische Präsident an Vorlagen liefert, zog sich durch alle Bängg und bei jedem mit einer anderen Thematik. Dann gaben gleich drei lokale Themen genügend Steilvorlagen. Wie zu erwarten waren das vor allem die Eidechsli, Mattis Schließung des Freibads bei 30 Grad und das Kunstprojekt Freiheit 2.0. Welche Auswirkung das Pokémon-Fieber auf die Weiler hat, ist jetzt auch bekannt.
Die Mooswaldsiechä lieferten eine abwechslungsreiche Mischung für alli Wiler, Schwyzer, Preusse, Grieche aus lokalen und internationalen Themen. Ein besonderer Höhepunkt war, wie sie ihr neues Shampoo auf die Melodie von Cohens Hallelujah besangen.
D‘ Düpflischisser, die Frühpension-Antragstellerinnen erwarten Sex auf Rezept und machten sich außerdem Sorgen um Jogi Löws Singleleben, gaben Ronaldo Tipps, seinen sexy Body doch im Schweizer Trikot zu zeigen und widmeten den Summertime-Blues bei 30 Grad dem geschlossenen Freibad.


Die Getto Singers schütteten mit perfekt eingeübtem Gesang ein volles Gäzzi an witzigen Themen aus und machten eine Reise in die 1970er-Jahre mit schrecklichen Sonnenbrillen, aber sexy String Tangas.
D‘ Lachsfrässer – die beiden Top-Moppel – brannten auf ihrer 22-Jahre-Jubiläumstour ein wahres Feuerwerk ab. Ob „boah – dr Rewe“ oder der Vers auf ihre Traumfiguren mit der Waschbrettbauch-Helge, da war viel Kreativität dabei.
Die neuen Qärulante (ehemals Rhy-Deufel) haben sich zwar rundumerneuert, waren aber gut und witzig wie gewohnt. Das neue Kostüm, schön mit Gehröcken aus Brokatstoff, dazu einen Dreimaster als Hut, passte zum gekonnten Auftritt, genauso wie die neue Melodie „Rote Lippen soll man küssen“, die sie für den Bangg ausgesucht haben.


D‘ Riisneegel auf der  Elf-Jahre-Jubiläumstour
Vermisst im vergangenen Jahr, jetzt wieder dabei – zum 20. Mal auf Tour Zündkerzlis stimmgewaltiger Detlef Schlosser, Jogi, der kräftig vom Publikum angefeuert Gas gab und mitintegriert Fahrer Frank Kuberne.
Das Schrätteli Chörli ist seit drei Jahren dabei und ihre Spezialität sind die lokalen Themen. Prima Texte über Geschwindigkeitsbegrenzungen oder auch über Hiebers 50-Jähriges, dessen pfiffiges Personal als Nachschub Cheeseburger vom Mac serviert.
Dr Schnurefridli kam äußerst politisch daher, macht auch vor sozialkritischen Themen nicht halt und dank seines Knechts wird alles mit der nötigen Prise Humor versehen. Das Duo ist wie immer eine besondere Bereicherung mit seinen unglaublich vielen Themen.
D‘ Riisneegel auf der Elf-Jahre-Jubiläumstour haben sich nach 143 Versen und Helgen mit 572 dazugehörigen Löchern sowie 45 Litern Rotwein ebenfalls ein neues Kostüm zugelegt. Doch in Anbetracht, dass auch die einen Kopf kleineren Lachsfresser jedes Jahr ein Kilo zugelegt haben, tauschten sie die großkarierten Hosen in kleinkarierte und wählten dunkle Farben für die edlen aussehenden Kittel – das macht schlanker.
Ein gelungener Abend mit gut aufgestellten Akteuren und einem begeistertem Publikum, das in den fünf Stunden viel Sitzfleisch beweisen musste. Die meisten blieben jedoch vor Ort, um auch nicht eine einzige Gruppe zu verpassen – und das hat sich gelohnt. Weitere Auftritte sind am 3. und 4. März.

Schnitzelbangg-Splitter:

Wiler Mooswaldsiechä: E Werbefilm duet’s vo de Waggis ge, doch cha me numme e Mooswaldsiech dört seh…
D‘ Düpflischisser: Jung si isch hüt besch…eide. Dr Staat git z’wenig Geld. Drum bring ich im nächschte Läbe, numme Eidechsli uff d’Welt.
Getto Singers: De FC Friedlingen startet durch mim FC Bosporus… un de Wäg in d‘ Oberliga dä goht au nümmi lang.
D‘ Lachsfrässer Räbb: Das ist der Matti – Mister Wasserrutschi. Das ist der Matti – der Laguna-Fuzzi. 40 Grad in Weil am Rhein, das Freibad zu – das kann’s nicht sein.
Quärulante: Die Bilanz isch wahnsinn, 4 Tanklaschtzüg voll Wii, fascht 600 Beize, 30 000 Lüt deby. Das klingt nach Wetten dass oder Guiness Buech der Rekorde. Nei d‘ Lachsfrässer die sinn eifach 22 Johr alt worde.
Zündkerzli: Ihr werdet es jo kum glaube, doch es isch e so. De Donald Trump isch zue mir nach Friedlinge cho. Wo ich mit ihm dann Richtig Zoll
zue lauf, said er do gege d‘ Schwiz ghört schnell e Muure baut.
Schrätteli Chörli: Ä Huffe Beize hets do scho z’ Will. Machsch no eini uff, denno bruchsch ä Ziel. S‘ Ziel z’erreiche isch wichtig nit minder: de bescht Italiener isch niemols ä Inder.
Dr Schnurefridli un si Knecht: …ha z‘ Märt an dr Halle drei Strofzettel kassiert un z’ Haltige ohni Witz zahl i scho dr sechsti Blitz. Im OB han i gschriiebe: Ich find das Scheiße un dass ich pauschal jetz im Monat 50 Euro überweise.
Riisneegel: Dr Dietz, dr Huber und dr Koger s‘ Dreigestirn vo Will am Rhi. Drei Bürgermeister, s‘ passt alles bestens, genau so muess es sie. Un nächschtmol, wenn dann Wahle sin, mient ihr euch au nicht quäle un chönnet dann im Gesamtpaket grad uns drei Riisneegel wähle.

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