Als gestern Abend um 19 Uhr die letzten 20 von 50 Feuerwehrleuten einrückten, lag ein fast elfstündiger, gefährlicher Einsatz im Weiler Umschlagbahnhof hinter ihnen. Bei einem Gefahrgutunfall waren 2000 Liter einer leicht brennbaren Chemikalie ausgelaufen. Es bestand Explosionsgefahr. Der Betrieb im Umschlagbahnhof ruhte den ganzen Tag. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Erst als am Abend das Havariebecken leergepumpt und die Kanalisation im Umschlagbahnhof, die nicht ans städtische Netz angeschlossen ist, gespült und belüftet war, konnte Entwarnung gegeben werden. „Da hätte bei diesen Temperaturen eine Zigarettenkippe gereicht, um eine Explosion herbeizuführen“, sagte Einsatzleiter Hubert Strohmeier gegenüber unserer Zeitung. Denn bei dem Gefahrgut handelte es sich um Methylhexan, eine leicht entzündliche und explosive Flüssigkeit. Deshalb war aus Sicherheitsgründen nicht nur der Einsatzort weiträumig abgesperrt worden, es wurde auch ein unmittelbar an den Havarieort angrenzendes Gebäude der Bahntochter Schenker geräumt. Wie es zum Unfall kam Laut Helmut Mutter, Sprecher der Bundespolizei, wurde gestern Morgen gegen 6.30 Uhr beim Abkranen eines Gefahrgut-Containers, der 35  000 Liter fasst, ein Füllstutzen einer der drei Tankkammern beschädigt. Auch wurde ein Schieber dabei in Mitleidenschaft gezogen. Aus der beschädigten Tankkammer mit einem Fassungsvermögen von 7500 Litern lief der Gefahrstoff aus. Dies wurde jedoch erst gegen 8.30 Uhr entdeckt. Zu diesem Zeitpunkt, als die Feuerwehr alarmiert wurde, waren bereits rund 2000 Liter des Methylhexans ausgetreten. Die ausgelaufene Flüssigkeit konnte in dem bahneigenen Regenüberlaufbecken sowie im Havariebecken weitgehend aufgefangen werden, allerdings lief auch einiges in die Kanalisation. „Das machte den Einsatz so schwierig und langwierig“, sagte Strohmeier am Abend. Die Feuerwehrleute versuchten zwar, das Leck abzudichten, doch das war aufgrund der Beschädigung am Ablassventil nicht mehr möglich, wie Strohmeier berichtete. Sofort wurde der Container auf das Havariebecken gesetzt. Die restliche Flüssigkeit aus dem beschädigten Container musste umgepumpt werden. Mit Hilfe einer Spezialfirma aus der Schweiz wurde der Gefahrstoff in einen Spezialbehälter abgesaugt und entsorgt. Während der Betrieb im Umschschlagbahnhof ruhte, lief der Bahnverkehr auf der Rheintalstrecke normal weiter.