Weil am Rhein Feuerwehrauto von historischem Wert

Weiler Zeitung

LLF 1600: Weiler Traditionsverein hat das erste Feuerwehrlöschgruppenfahrzeug der Stadt aus dem Lofo-Bestand ersteigert

Mit einem ganz besonderen Nostalgie-Fahrzeug hat jetzt der Weiler Feuerwehr-Traditionsverein seinen Bestand an Oldtimern erhöht: Bei der Online-Versteigerung von Firmeninventar des insolventen Unternehmens Lofo ist es dem Verein gelungen, das leichte Löschgruppenfahrzeug (LLF 1600) aus dem Jahr 1942 zu ersteigern. Schließlich war der Oldtimer vom Typ Mercedes Benz einst das erste Feuerwehrauto der Stadt und hat somit einen hohen historischen Wert.

Von Renate Wendt

Weil am Rhein. Gestern war es für die Mitglieder des Traditionsvereins soweit: Das alte Feuerwehrauto konnte vom Lofo-Firmengelände abgeholt werden. Unter den Mitgliedern mit dem ersten Vorsitzenden Joachim Bartusch war auch Ehrenkommandant Albert Fuchs, der bis zum Jahr 1994 Stadtbrandmeister war und mit der Feuerwehrgeschichte bestens vertraut ist.

Feuerwehr musste einst mit einfachen Mitteln auskommen

Bevor das Löschgruppenfahrzeug 1942 zur damaligen Abteilung Leopoldshöhe kam, musste die Feuerwehr mit einfachsten Mitteln auskommen. Dazu gehörte etwa eine Motorspritze, die entweder per Anhänger, mit Pferden oder gar von Hand gezogen wurde. Albert Fuchs zufolge war dies selbst noch nach dem Krieg der Fall, da das Löschgruppenfahrzeug das einzige Fahrzeug war. So musste die Motorspritze in den Nachkriegsjahren sogar noch von Hand nach Haltingen gezogen werden, als es bei der Haltinger Firma Schumacher brannte.

Nach der Leopoldshöhe war das Löschgruppenfahrzeug noch bis zum Jahr 1968 bei der Feuerwehrabteilung Friedlingen stationiert. Weitere Stationen bis 1973 waren die Werksfeuerwehr Schusterinsel, danach Eimeldingen sowie von 1975 an bis zum 1. August dieses Jahres die Werksfeuerwehr Lonza respektive Lofo.

Oldtimer ist voll funktionstüchtig und fahrbereit

Der Oldtimer mit 59 PS und einem Platzangebot für neun Personen ist voll fahrbereit und hat auch TÜV. Die Sondersignale aus Blaulicht, Martinshorn und sogar noch einer lautstarken Schelle funktionieren ebenfalls, wie Vorsitzender Joachim Bartusch testete.

Nach Auskunft des Vorsitzenden wird der Feuerwehr-Traditionsverein das Fahrzeug „in dem jetzigen Zustand erhalten“. Mit Aufgeld und Mehrwertsteuer betrugen die Kosten 12 216 Euro, die zuvor bei einer Sitzung von den Mitgliedern auch genehmigt wurden. Untergestellt wird das Fahrzeug in Maugenhard.

Sämtliche Fahrzeuge restauriert

Neben dem ersteigerten Oldtimer hat der Feuerwehr-Traditionsverein nun noch ein LF 15/TS, auch bekannt als „Tante Ju“, ein Löschgruppenfahrzeug von 1954, ein TLF 16 mit dem Namen „Panzer“ von 1960, ein LF8 von 1960 sowie eine Drehleiter DL30 von 1969, die auch schon in Kandern stationiert war. Sämtliche Fahrzeuge, die derzeit verstreut im Umland untergebracht sind, wurden allesamt in aufwendiger Arbeit von technisch versierten Mitgliedern restauriert.

Die Vereinsaktivität umfasst aber auch die Organisation eigener oder die Teilnahme an auswärtigen Veranstaltungen. Dazu zählen unter anderem Oldtimerrallyes und Fahrzeugschauen, Ausfahrten oder die Teilnahme an Jubiläen. Laut Bartusch wird der Verein auch beim Straßenfest seine Nostalgie-Fahrzeuge ausstellen und über die Vereinsaktivität informieren. Schließlich ist das wichtigste Ziel des im März 1996 gegründeten Feuerwehr-Traditionsvereins, die alten Feuerwehrautos der Nachwelt zu erhalten.

Weitere Unterstellmöglichkeiten gesucht

Der aus etwa 100 Mitgliedern bestehende Verein finanziert sich teilweise durch Einnahmen aus der Vermietung seines Geschirrmobils mit Einzelspülmaschinen und Geschirr für Feste.

Damit der Verein seine liebevoll restaurierten Oldtimer langfristig halten kann, suchen die Mitglieder dringend preisgünstige Unterstellmöglichkeiten. Auch sucht der Feuerwehr-Traditionsverein für seine Ziele noch weitere Mitglieder – sowohl technisch geschickte als auch fördernde Mitglieder.

  Information und Kontakt über die Vereinshomepage: www.feuerwehr-tradi.de

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