Weil am Rhein Freude auf „Multikulti“-Buffet

Weiler Zeitung
Freuen sich auf die Begegnungsfeste am kommenden Wochenende: Einige Bewohner der Unterkünfte Haltingen, Danziger Straße und Alt-Weil mit den Leitern Bernhard Heyl und Dagmar Fük-Baumann, Sozialarbeiterin Nadine Müller sowie Annette Heilig und Brigitte Dietz-Monser (Willkommenskreis). Foto: Sarah Trinler Foto: Weiler Zeitung

Flüchtlinge: Zwei Begegnungsfeste am Wochenende in Weiler Unterkünften

Von Sarah Trinler

Für die Flüchtlinge in der Notunterkunft Haltingen und in den Gemeinschaftsunterkünften in Alt-Weil und in der Danziger Straße stand es außer Frage, sich an der „Woche der Begegnung“ des Landkreises Lörrach zu beteiligen. Mit Heimleitern und Willkommenskreis wurden zwei Begegnungsfeste am kommenden Wochenende auf die Beine gestellt.

Weil am Rhein. „Ich freue mich sehr darauf, neue Leute kennenzulernen und vor allem Deutsch zu sprechen“, sagt Sasitharan Sasipraba, die mit ihrer Familie in der Unterkunft in Alt-Weil wohnt. So offen und freundlich wie die junge Frau aus Sri Lanka sind auch die anderen Flüchtlinge, die beim gestrigen Pressegespräch dabei waren. Sie wollen Interessierten die Möglichkeit geben, sie in lockerer Atmosphäre kennenzulernen.

Und dafür bilden die Begegnungsfeste am Samstag, 4. Juni, in der Unterkunft in Alt-Weil und am Sonntag, 5. Juni, in der Notunterkunft Haltingen genau den richtigen Rahmen, meint Annette Heilig vom Willkommenskreis. „Natürlich gab es anfangs kritische Nachbarn mit Vorbehalten, aber solche Sorgen verschwinden schnell, wenn man sich einfach kennenlernt“, sagt die Gemeindereferentin der katholischen Kirchengemeinde.

„In den Herkunftsländern hat das gemeinsame Essen eine große Bedeutung“, sagt Dagmar Fük-Baumann, Leiterin der Unterkunft in der Danziger Straße. Und daher bot es sich an, das Essen in den Mittelpunkt der Begegnungsfeste zu stellen. Jeder Gast soll landestypisches Fingerfood mitbringen – sowohl die Unterkunftsbewohner, als auch die Weiler Bevölkerung – sodass ein großes Buffet entstehen kann. Bei der Notunterkunft in Haltingen wird der Willkommenskreis Merguez grillen.

„Multikulti also“, sagt Hasan Othman, der in der Notunterkunft Haltingen wohnt und auch regelmäßig bei den „Keks“-Begegnungstreffen mit dabei ist. Die Mitglieder des Willkommenskreises werden noch Flyer in der Nachbarschaft der Unterbringungen verteilen und zum Fest einladen.

„Bisher ist es ein stilles nebeneinander“, beschreibt Fük-Baumann ihre Beobachtungen. Weiler und Flüchtlinge beäugen sich noch gegenseitig. Vielleicht könne aus dem Nebeneinander irgendwann ein Miteinander werden. Zu Problemen in der Nachbarschaft sei es bisher bei keiner der Unterbringungen gekommen. „Wenn man nicht wüsste, dass hier Flüchtlinge leben, würde man es nicht merken“, sagt Annette Heilig.

Neben dem Essen wird es ein kleines Programm aus Tänzen und musikalischen Beiträgen geben. Jeder Bewohner, der möchte, kann etwas aus seiner Kultur vorführen. Jedoch soll die Begegnung im Mittelpunkt stehen.

Für die Kinder werden die Weiler Pfadfinder Spiele mitbringen. Die Pfadfinder wollen künftig einen regelmäßigen Besuch in den Unterkünften zum Spielen mit den Kindern einrichten, berichtet Brigitte Dietz-Monser vom Willkommenskreis.

In den Weiler Unterkünften leben derzeit Flüchtlinge aus Syrien, Afghanistan, dem Irak und Sri Lanka. Hasan Othman, der auf seiner Flucht nach Deutschland neun Länder durchqueren musste, ist sehr dankbar für die Hilfe der Deutschen und möchte beim Begegnungsfest etwas zurückgeben: „Lasst uns einfach zusammen eine gute Zeit verbringen und glücklich sein“, sagt er, verbunden mit der Hoffnung, dass der Einladung viele folgen werden.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading