Weil am Rhein Freundschaft geht weit über die 22 Jahre hinaus

Weiler Zeitung
Seit 22 Jahren auf Tour – Lachsfrässer Peter Müller (rechts) und Stefan Arndt. Foto: Monika Merstetter Foto: Weiler Zeitung

Jubiläum: Stefan Arndt und Peter Müller freuen sich über den Geburtstag der Lachsfrässer

Von Monika Merstetter

Weil am Rhein. 22 Jahre als Lachsfrässer beim Schnitzelbanggsingen, das ist am 27. Januar ein Grund zum Feiern. Da sind sich die beiden Akteure Peter Müller und Stefan Arndt einig. Ihre gemeinsame Zeit, in der eine echte Freundschaft wuchs, geht jedoch weit über diese 22 Jahre hinaus.

Sie lernten sich 1979 kennen, als der neunjährige Arndt unbedingt bei der Friedlinger Fasnachtsclique Bäre Brummer mitmachen wollte. Das war nur möglich, weil der 19 Jahre ältere Müller Friedrich Arndt versprach, auf seinen Sprössling aufzupassen.

Bald waren die beiden ein bekanntes Duo, das bei den Jahresfeiern im Gasthaus „Salmen“ selbst geschriebene Sketche aufführte. Besonders fasziniert war Arndt, wenn zum Schluss Peter Müller und Ralf Bühlau immer einen Schnitzelbangg darboten.

Als er dann 1992 im Gasthaus „Bären“ zum ersten Mal einen ganzen Abend Schnitzelbangg erlebte, lag er Müller so lange in den Ohren, dass der, obwohl er nebenher zur Tanzmusik aufspielte und bei den Markgräflerinnen aktiv war, am 10. Dezember 1995 im Anschluss an den Abbau nach der Jahresfeier mit der Gründung einer Schnitzelbangg-Clique einverstanden war. Drei Tage später nahmen sie an einer Sitzung der IG teil, wurden aufgenommen und ließen sich Instruktionen geben, was es alles braucht, um dabei sein zu können.

Dazu gehören Name, Zettel, Helgen oder Melodie. Mit dem Namen Lachsfrässer wollten sie zum einen an ihren Ursprung bei den Bäre Brummern erinnern. Zum anderen darauf hinweisen, wie die feinen Herren am Büfett sich meist an den besten Häppchen bedienen. Daher tragen sie auch Frack und Zylinder. Als Erkennungsmelodie entschieden sie sich für den Gassenhauer aus der Schwenninger Fasnacht „Hät den kon kon Kamm“. Das macht es zwar schwierig, weil die einzelnen Zeilen lange Texte enthalten, aber der Erfolg gibt ihnen recht. Oft wird der Refrain „weisch du wie des isch…“ bereits schon gesungen, wenn sie in die Beizen kommen.

Selbst verwenden sie beim Einlaufen die Melodie „Heut ist Karneval in Knieritz an der Knatter“, einst gesungen von Ernst Hilbich – das dann lautstark in „Jäää guete Nobe liebi Lüt, nämmet euch doch jetzt e chlei wenig Zit für d‘ Lachsfrässer“ mündet. Dabei strecken sie ihre Zungen bei „frässer“ unglaublich weit hinaus. Zu einem besonderen Markenzeichen hat sich ihr „Räbb“ entwickelt, den sie im zweiten Jahr schon kreierten. Damals war der Auftritt von Gustav Walter als Markgräflerin der Anlass. Dazu wechseln sie stets die Kopfbedeckung. Ein ganzes Sammelsurium besitzen sie bereits. Genauso erwartet das Publikum jedes Jahr aufs Neue einen besonderen Vers auf die Schweizer. Auch dazu wechseln sie die Mütze und schwenken Fähnchen.

Bei den Zetteln wurde ihnen zuerst die Farbe Grau zugeteilt, inzwischen sind sie auf Weiß umgestiegen und nutzen das, um zusätzlich farbige Grafiken oder Fotos aufzudrucken. Zudem gingen sie weg von den üblichen Zetteln und stiegen auf ein aufklappbares Format um.

Dem multitalentierten Gitarrenspieler Müller und dem kreativen gelernten Steinbildhauer Arndt, der stets die Helgen malt, ist das Schnitzelbanggsingen auf den Leib geschrieben. Zudem gestaltet Arndt seit vielen Jahren das jeweilige Plakat und übernahm Ende 2013 außerdem das Amt des Organisators der IG Wiler Schnitzelbängg.

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