Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Schon wieder hat es zwei bewaffnete Raubüberfälle in Weil am Rhein gegeben. Ein Wettbüro und eine daneben liegende „SportsBar“ in der Hauptstraße am Berliner Platz waren am Dienstagabend Ziel noch unbekannter Täter. Sie haben dabei rund 3500 Euro erbeutet. Es war dies schon der vierte Überfall innerhalb einer Woche auf Spielotheken und ähnliche Einrichtungen. „Es gibt möglicherweise einen Zusammenhang“, sagte gestern auf Anfrage unserer Zeitung Polizeisprecher Dietmar Ernst. Er spricht von Auffälligkeiten. Bei allen Raubüberfällen waren Waffen im Spiel. „Ein brutales Vorgehen“, sagt Ernst. Möglicherweise sei hier eine Gruppe am Werk, vermutet die Polizei. Einen Zusammenhang mit dem am Nachmittag desselben Tags begangenen Raubüberfall auf die Bäckereifiliale Heitzmann in Binzen (wir berichteten gestern) gilt nach den bisherigen Erkenntnissen aber als unwahrscheinlich. Folgendes hat sich nach Darstellung der Polizei, deren Ermittlungen auf Hochtouren laufen, am Dienstagabend gegen 21.30 Uhr im Bereich des Berliner Platzes abgespielt: Fünf maskierte Personen haben zunächst durch den Hintereingang die dort  gelegene „SportsBar“ betreten. Mit Schusswaffen und Messern wurden die zu dem Zeitpunkt anwesenden drei Gäste und das Personal aufgefordert, sich auf den Boden zu legen. Aus der geöffneten Kasse fiel den Tätern 150 Euro Bargeld in die Hände. Noch während des Überfalls verließen zwei der fünf Täter die „SportsBar“ und gingen in das direkt nebenan gelegenes Wettbüro. Dort  konnten die Dunkelmänner mit gezogenen Schusswaffen das Bargeld in Höhe von etwa 3000 Euro sowie Schweizer Franken (insgesamt etwa 3500 Euro) rauben. Die Täter sollen noch jung gewesen und alle zwischen 18 und 25 Jahre alt sein. Sie werden von der Polizei als 1,75 bis 1,80 Meter groß beschrieben. Alle waren dunkel gekleidet, nur einer hatte eine graue Jogginghose an. Zudem hatten alle schwarze Masken mit Sehschlitzen über den Kopf gezogen. Die Täter haben nur wenig gesprochen – nach Zeugenaussagen deutsch mit ausländischem Akzent. Laut Polizei könnten sie sich dem Wortwechsel nach auch in arabischer Sprache unterhalten haben. Die Kripo bittet Zeugen, sich mit dem Polizeipräsidium Freiburg, Kriminalpolizei, unter Tel. 07761/934500 in Verbindung zu setzen. „Es wird immer prekärer“, sagt Polizeisprecher Ernst mit Blick auf die brutal mit Waffen und Messern begangenen Überfälle. Die Täter würden bei ihren Straftaten, die sie zum Teil tagsüber und in frühen Abendstunden begehen, ein hohes Risiko eingehen, erwischt zu werden. Auch würden sie sich schon mit kleineren Geldbeträgen zufrieden geben, wie in jüngster Vergangenheit die Raubüberfälle auf Spielotheken, Wettbüros, Tankstellen und Bäckerei gezeigt hätten. Die Grenzlage spielt dabei eine große Rolle, weil zahlreiche Täter nach den Erkenntnissen der Polizei aus den Nachbarländern, vor allem aus Frankreich, kommen und hier Straftaten begehen. Denn nach der Kriminalitätsstatistik, bezogen auf 100 000 Einwohner, liegt Weil am Rhein hinter Kehl, ebenso eine Grenzstadt, landesweit an zweiter Stelle. Das heißt, in den beiden Städten gibt es im Verhältnis zur Größe die meisten Delikte. Dieser Vergleich relativiert sich allerdings, wenn man weiß, dass in den Weiler und Kehler Zahlen alle Grenzfälle enthalten sind. Also unerlaubte Einreisen, weil sich Personen nicht ausweisen können, oder gefälschte Dokumente fließen in die Kriminalitätsstatistik mit ein.