Weil am Rhein. Gefahrguteinsätze stellen die Freiwillige Feuerwehr vor eine besondere Herausforderung. Einen speziellen Ausbildungstag für Gefahrguteinsätze absolvierten deshalb 60 Feuerwehrleute unter der Regie des Ausbildungsteams um Obmann Martin Zimmermann. Am Samstag um 7 Uhr trafen sich die 60 Einsatzkräfte der Stadtabteilung, der Abteilungen Haltingen und Ötlingen sowie der Messgruppen der Feuerwehren Lörrach und Rheinfelden an der Feuerwache an der Basler Straße, um zunächst theoretisch in den besonderen Gegebenheiten bei Gefahrguteinsätzen geschult zu werden. An der ersten Schulungsstation wurde den Teilnehmern von den Ausbildern Björn Wissler und Andreas Rebell gezeigt, wie auslaufender Gefahrstoff aufgefangen werden kann und wie undichte Gebinde abgedichtet werden. An der zweiten Schulungsstation ging es mit Michael Koger, Christoph Schäuble und Winfried Bäuchle um das richtige An- und Ablegen von Chemie-Schutzanzügen (CSA) sowie um den Aufbau und die Funktion einer Dekontaminationsstation. An der dritten Station erklärten Lukas Eggs und Philipp Kaufmann die Funktion des Vier-Gas-Messgerätes und sonstiger Messgeräte. Weiterhin informierten sie über Absperrmaßnahmen bei Gefahrgutunfällen und grundsätzliche Verhaltensmaßregeln bei solchen Einsätzen. Nach dem Mittagessen folgte der Praxisteil auf dem Areal der Kläranlage Bändlegrund. Dort hatte der Leiter des Sondereinsatzzuges, Markus Utke, der den Übungstag organisiert hatte, mit einem Gefahrgutsattelzug ein größeres Unfallszenario aufgebaut. Angenommen wurde, dass ein Gabelstaplerfahrer beim Abladen von Gefahrgut von einem Lastwagen mehrere Gebinde beschädigt hatte. Der auslaufende Gefahrstoff hatte sich zudem durch eine chemische Reaktion entzündet, weshalb LKW-Fahrer und Staplerfahrer durch das Einatmen von Dämpfen bewusstlos geworden sein sollten. Diesen schweren Gefahrgutunfall musste der Haltinger Abteilungskommandant Jürgen Engler als Einsatzleiter übernehmen und die anrückenden Einsatzkräfte koordinieren. An vorderster Stelle galt es, die beiden Männer zu retten, das Feuer zu löschen und den Austritt des Gefahrstoffes zu unterbinden. Das am Vormittag gelernte wurde reibungslos umgesetzt. Die beiden Messtrupps aus Lörrach und Rheinfelden bauten in Märkt und westlich von Fischingen ihre Messstationen auf und übermittelten ihre Erkenntnisse an den Messwagen der Freiwilligen Feuerwehr Weil an der Einsatzstelle. Aufmerksame Beobachter der Gefahrgutübung waren Claudia Stücklin vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz im Landratsamt Lörrach, Ellen Nonnenmacher, Leiterin des Rechts-und Ordnungsamtes der Stadt Weil am Rhein, Dr. Manfred Dörner, Chemiefachberater für die Feuerwehr Kandern, sowie der stellvertretende Stadtbrandmeister Hubert Strohmeier.