Weil am Rhein Gespräche mit möglichen Investoren

Weiler Zeitung
In den vergangenen Jahren musste Lofo Umsatzrückgänge verkraften. Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

Unternehmen: Insolvenzverfahren für Lofo wird am 1. Februar eröffnet / Treue Mitarbeiter und Kunden

Von Marco Fraune

Ob das Unternehmen Lofo eine Zukunft hat, ist weiter offen. Nachdem im November der Insolvenzantrag gestellt wurde, soll am 1. Februar die Eröffnung des Insolvenzverfahrens erfolgen.

Weil am Rhein. Bisher sind weiter alle 95 Mitarbeiter an Bord, auch musste Lofo High Tech Film keine Stornierungen von Aufträgen verkraften. Doch: „Ab Februar muss das Unternehmen unter Volllast funktionieren“, erklärt Insolvenzverwalter Stephan Rüdlin von der Kanzlei Schneider, Geiwitz und Partner aus Heilbronn, im Gespräch mit unserer Zeitung.

Mögliche Interessenten In dieser Woche war er erneut angereist, um bei der Weichenstellung für die Zukunft mitzuwirken. Klar ist dabei, dass ein Investor gefunden werden muss. „Erste Gespräche finden statt“, lautet der aktuelle Zwischenstand. „Es gibt Interessenten, die sich vor Ort umsehen und prüfen, ob das Unternehmen passt und welche Aussichten es hat.“ Viele mögliche Interessenten seien angesprochen worden, aus dem Finanzbereich, aber auch strategische Investoren. Ob und was klappt, lasse sich derzeit noch nicht sagen. Derzeit geb es einen „Beschnupperungsprozess“.

Das Profil des Investors ist klar umrissen. „Wir suchen nach einem starken Partner, der idealerweise einen eigenen Umsatz oder eine Vertriebsstruktur mitbringt“, erläutert der Insolvenzverwalter. So könne sich ein Unternehmen engagieren, mit dem Synergien genutzt werden können. Schließlich gebe es Defizite im Vertriebsnetz von Lofo, das seit dem Jahr 2006 zu der taiwanesischen Shinkong-Unternehmensgruppe gehört und auf hochwertige technische und optische Folien spezialisiert ist. Auf dem Markt der optischen Folien könne Lofo schwer mit der asiatischen Konkurrenz mithalten. Neben den Umweltauflagen und den Lohnkosten stellen die Lieferfristen ein Problem dar. Während asiatische Mitbewerber innerhalb von zwei Wochen liefern könnten, würde es bei Lofo mindestens acht Wochen dauern. Rüdlin: „Viele Kunden wollen nicht so lange warten.“ Als Folge habe die Umsatzentwicklung unaufhaltsam in die falsche Richtung gezeigt.

Neue Schwerpunktsetzung Daher blickt der Insolvenzverwalter auch auf eine neue Schwerpunktsetzung. Der Fokus solle angesichts der Konkurrenzsituation weg von großen optischen Folien, die zum Beispiel in Fernsehern eingesetzt werden. Stattdessen gehe es um kleinere Folien für den europäischen Markt, die in Lautsprechern oder auch Herzschrittmachern Platz finden.

Ziel ist nun, im Februar einen deutlichen Schritt vorwärts zu kommen, gibt Rüdlin die Richtung vor.

Gehalt für Mitarbeiter Von den 95 Mitarbeitern von Lofo hat keiner gekündigt, freut sich der Insolvenzverwalter. Über das Insolvenzgeld haben diese bis jetzt ihren regulären Lohn erhalten. „Wir haben die Unterstützung der Belegschaft und der Unternehmensführung.“ Ab Februar müsse das Unternehmen hingegen unter Volllast funktionieren.

„Daumen drücken“ Wie die Chancen stehen, dass Lofo eine Zukunft hat, darüber kann Rüdlin noch keine Prognose abgeben. „Es ist keine einfache Aufgaben.“ Und es sei schwierig, es aus eigener Kraft zu schaffen. „Daumen drücken“, heißt daher seine Empfehlung. „Es sollte eine zeitnahe Lösung gefunden werden. Wir bemühen uns gemeinsam und es gibt Ansätze.“

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading