Weil am Rhein Großeinsatz: Polizei sucht Gewaltverbrecher aus Genf

Weiler Zeitung

Gaststätte und Spielothek im alten Zollhaus durchkämmt /  Täter weiter flüchtig

Weil am Rhein (jas). Stark bewaffnete Polizeikräfte haben gestern das frühere Zollhaus auf der Suche nach einem Sexualtäter durchsucht. Die Aktion hing, wie die Polizeidirektion Lörrach erklärte, mit einem Tötungsdelikt im Schweizer Kanton Genf zusammen. Der Täter soll seine Sozialtherapeutin getötet haben und ist noch auf der Flucht.

Am Donnerstag war in einem Wald in Versoix bei Genf in einem Sack die Leiche einer 34-jährigen Frau gefunden worden. Ihr Handy wurde im Raum Basel lokalisiert, bestätigte gestern Polizeipressesprecher Dietmar Ernst.

Sozialtherapeutin in Genf tot aufgefunden

Die Sozialtherapeutin, Mutter eines kleinen Kindes, soll laut Basler Zeitung von einem 39 alten verurteilten Sexualverbrecher entführt worden sein, als sie ihn zu einer Therapiesitzung begleiten sollte – ohne Polizeischutz. Dort kamen beide nie an.

Die deutschen Einheiten, Kräfte der Polizeidirektion Lörrach sowie Unterstützungskräfte, sind auf Ersuchen der Schweizer Polizei tätig geworden. Denn nach neueren Erkenntnissen der Schweizer Polizei führte eine „konkrete Spur“, die Handy-Ortung, nach Weil am Rhein, speziell in den unmittelbaren Bereich des alten Zollhauses. Daraufhin riegelte die Polizei um 13 Uhr das Areal des alten Zollhauses weiträumig bis zur Rathausplatz-Passage ab. Die Müllheimer Straße war zeitweise für den Fahrzeugverkehr gesperrt.

Bewaffnete Beamte durchsuchten das Gebäude, in dem sich eine Gaststätte und eine Spielothek befinden. Sie durchkämmten die Anlagen auf der Suche nach dem Handy, befragten Passanten und Anwohner. Andere waren im Gebäude tätig. Der Einsatz dauerte bis 17 Uhr, aber schon vorher durften Passanten trotz Absperrbänder wieder über das Areal.

Insgesamt 60 Beamte, ein Polizeihubschrauber und Polizeihunde waren im Einsatz. Laut Dietmar Ernst wurden keine Personen festgestellt, die mit dem Gewaltverbrechen in Genf in Verbindung zu bringen waren.

Spur des Täters verliert sich am Bahngleis 1

Es sei jedoch zu vermuten, dass sich der gesuchte Mann in Weil am Rhein aufgehalten haben könnte. Denn nachdem die Suche eine Zeitlang erfolglos blieb, fand ein Polizeihund auf dem Weg vom Parkplatz zum Bahnhof an der Hangkante eine Spur des Gesuchten, die sich aber am Gleis 1 verlor. Deshalb schließt die Polizei nun nicht mehr aus, dass sich der Gesuchte noch im Raum Weil am Rhein und Lörrach oder sonst im Landkreis Lörrach aufhält.Wo er sich derzeit befindet, ist aber unklar. Zum Redaktionsschluss galt der gefährliche Sexualverbrecher, der laut Schweizer Medien in der Schweiz eine zehnjährige Haftstrafe wegen schwerer Vergewaltigung absitzt, als flüchtig.

Die Polizei warnt deshalb vor dem Mann, der gefährlich und möglicherweise bewaffnet ist. Nach ihm werde intensiv gesucht. Dabei sind 20 Streifenbesatzungen, Spezialkräfte, ein Hubschrauber und die Bundespolizei eingesetzt.

Nach der Frau wurde auch in Basel gesucht. Ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera flog in der Nacht zum Freitag zwei Einsätze. Auch die französischen Polizeikräften waren in die Suchaktion involviert, bestätigte Ernst.

Weil am Rhein (jas). Nach dem Großeinsatz der Polizeikräfte im Dreiland im Zusammenhang mit dem Gewaltverbrechen in Genf, bei dem eine 34-jährige Frau getötet wurde, sucht die Polizei nach dem 39-jährigen Fabrice Anthamatten.

Anthamatten ist 1,81 Meter groß, trägt aktuell eine Glatze und ist Brillenträger. Zuletzt war er mit einer blauen Jacke, einer blauen Weste mit Schafspelzbesatz, einer braunen Cargohose und einer schwarzen Schildmütze mit Ohrenklappen bekleidet. Anthamatten benutzt möglicherweise öffentliche Verkehrsmittel.

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Wachsamkeit und Mithilfe bei der Fahndung.

u Wer hat den Gesuchten in der Nacht zum Freitag oder im Verlaufe des Freitags in Weil am Rhein gesehen?

u Wer kann Hinweise auf Aufenthaltsorte des Gesuchten geben?

u Wer kann sonstige Hinweise geben, die mit dem Fall in Verbindung stehen könnten?

Hinweise nimmt die Polizeidirektion Lörrach, Tel. 07621/176-0, oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.

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