Weil am Rhein Grünes Licht für Wohncontainer

Weiler Zeitung
Anwohner des Messeplatzes haben Einwände gegen den Plan der Stadt, drei Wohncontainer zu errichten. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Messeplatz: Regierungspräsidium lehnt Anwohner-Beschwerde gegen Unterkunft für Flüchtlinge ab

Hans-Peter Frischhut und zwei Dutzend weitere Anwohner des Messeplatzes sind enttäuscht. Das Regierungspräsidium Freiburg hat ihre Beschwerde gegen die Errichtung von Wohncontainern für Flüchtlinge abgewiesen.

Weil am Rhein. Statt 28 Parkplätzen sollen nur elf Parkplätze im Rahmen der Errichtung der drei mobilen Wohneinheiten entstehen. Dies sei der einzige Erfolg, den die Anwohner für sich verbuchen können. Daher prüfen Frischhut und die Nachbarn, ob sie noch vor das Verwaltungsgericht ziehen. In einer schriftlichen Stellungnahme hatten diese betont, dass die drei geplanten Wohncontainer auf dem Messeplatz den gesamten Gebietscharakter des Wohngebiets Messeplatz nachhaltig stören beziehungsweise längerfristig sogar zerstören würden.

Die Einwendungen der Anlieger fanden überwiegend aber kein Gehör beim RP in Freiburg. Dass es eine zeitliche Befristung der Unterkunft auf drei Jahre gibt, will Frischhut definitiv geklärt wissen. Als Alternative für den Messeplatz hätte der Anwohner das Neubaugebiet „Hohe Straße“ als geeigneter angesehen.

Angesichts der RP-Entscheidung, dass die Einwendungen nicht maßgeblich sind, kann bei der Stadt nun der Plan weiter vorangetrieben werden, auf dem Messeplatz-Areal die drei Wohncontainer zu errichten. Denn: Obwohl die Anwohner noch Beschwerde beim Verwaltungsgericht einreichen können, hat dies keine aufschiebende Wirkung.

Die Errichtung der zweigeschossigen Wohncontainer wollte die Stadt nach bisherigem Plan noch vor den Sommerferien in Angriff nehmen. An der Breslauer Straße sind auf dem Baufeld direkt neben der „Solarstadt“ zwei Wohncontainer vorgesehen, der dritte weiter zurückversetzt. 70 Flüchtlingen soll so ein Dach über dem Kopf geboten werden. Dies erfolgt im Rahmen der so genannten Anschlussunterbringung. In den mobilen Wohneinheiten, die auf dem Messeplatz errichtet werden sollen, befinden sich vor allem Drei-Zimmer-Wohnungen, aber auch kleinere Einheiten. Hinzu kommen Technikräume. Ziel ist, dass die neuen Wohnungen möglichst bis Ende Juli bezugsfertig sind.

Ausgeschrieben hat die Stadt bereits die dort geplante Wohnanlage. Diese soll für drei Jahre gemietet werden mit Option auf eine jährliche Verlängerung und den kompletten Rückbau nach Ablauf der Vorhaltezeit, heißt es. „Wir würden die Anlage gerne nicht so lange stehen lassen, doch wir wissen nicht, wie sich die Flüchtlingszahlen entwickeln“, unterstrich Hauptamtsleiterin Annette Huber bereits vor kurzem. Im Bauantragsverfahren sei eine Befristung auf drei Jahre enthalten, da dann die Unterbringung in zu errichtende Festbauen das Ziel sei. „Die Wohncontainer sind eine Notlösung.“

Enttäuscht zeigt sich Frischhut im Gespräch mit unserer Zeitung nicht nur über die RP-Entscheidung, sondern auch über die Stadt. „Null Resonanz“ habe er erhalten, obwohl der OB auch angeschrieben wurde. „Man hätte erwarten können, dass man Rückantwort bekommt.“ Dass das Anliegen zur Entscheidung nach Freiburg geleitet wurde, habe er aus der Zeitung erfahren.

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