Weil am Rhein Hansjörg Wöhrle wieder unter den „Top 50 Köchen“

Weiler Zeitung
Hansjörg Wöhrle, Spitzenkoch und Patron des „Adler“ Foto: Siegfried Feuchter Foto: Weiler Zeitung

Interview: Ehrung beim Branchentreff und Stelldichein der deutschen Spitzenköche in Frankfurt

Weil am Rhein (sif). Der jährliche Branchentreff „Schlemmer Atlas Top 50 Köche“ in Frankfurt gilt als das Gipfeltreffen der deutschen Kochszene. Mit dabei war wieder der Altweiler Spitzenkoch und Patron des „Adler“, Altmeister Hansjörg Wöhrle.35 Jahre lang bis 2007 hatte er für seine ausgezeichnete Kochkunst den Michelin-Stern bekommen. Der Busche-Verlag als Ausrichter dieses exklusiven Treffens zeichnet auf der Grundlage der Schlemmer-Atlas-Bewertungen „die besten 50 Köche Deutschlands für ihre besonderen Verdienste um die deutsche Gastronomie“ aus. Unsere Zeitung sprach mit Hansjörg Wöhrle über die Würdigung und das Stelldichein der Spitzenköche.

Frage: Herzlichen Glückwunsch zu der neuerlichen Ehrung als „Top 50 Koch“! Wie lange sind Sie bei dem Branchentreff der „50 besten Köche Deutschlands“ schon dabei?

Seit es diese Veranstaltung gibt im Jahr 2004. Die Teilnehmerliste der Zusammenkunft im Fünf-Sterne-Grandhotel „Hessischer Hof“ in Frankfurt ist jedes Mal hochkarätig, denn die Spitze der deutschen Gastronomie ist dort vertreten.

Frage: Es leuchtet zwar kein Michelin-Stern mehr über dem „Adler“, den Sie mit außerordentlicher Kontinuität 35 Jahre verteidigt haben. Aber Ihre Kochkunst wird nach wie vor geschätzt, wie diese Einladung nach Frankfurt unterstreicht.

Zu dem Treffen und der Ehrung werden nicht nur Sterneköche eingeladen. Der Schlemmer-Atlas nimmt seine eigene Bewertung zum maßgebenden Kriterium für die Auswahl der Köche. Und im Schlemmer-Atlas ist der „Adler“ mit vier Bestecken und einem Pfeil nach oben aufgeführt, wobei fünf Bestecke die höchstmögliche Bewertung sind. Diese Auszeichnung freut mich natürlich. Übrigens muss man feststellen, dass in der Spitzengastronomie einige junge, ambitionierte Kollegen nachrücken. Und das ist gut so.

Frage: Wer war von den Spitzengastronomen beim „Top 50“-Treffen dabei?

Im Prinzip alles, was Rang und Namen hat. Die Drei-Sterneköche Harald Wohlfahrt und Heinz Winkler ebenso wie viele andere namhaften Spitzenköche. Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann, mit dem ich eine sehr nette Freundschaft pflege, seit wir vor vielen Jahren eine Woche lang auf einem Kreuzfahrtschiff zusammen gekocht haben, konnte leider nicht kommen. Als er im Januar in München eine weitere Auszeichnung erhalten hatte, war ich auch dazu eingeladen.

Frage: Zurück zum Stelldichein der Spitzenköche: Wird dabei auch über neue Küchentrends gesprochen und diskutiert?

Natürlich. Der Austausch mit Kollegen ist wichtig. Außerdem sind auch Repräsentanten der Industrie unter den Gästen dieses Branchentreffs. Die Kontakte untereinander sind immer informativ und lehrreich. Aber es wird nicht nur über kommende Trends, sondern auch über Erfahrungen im Umgang mit Produkten gefachsimpelt.

Frage: Sie gelten als Anhänger der gehobenen klassischen Küche.

Klassisch-modern und saisonal würde ich unseren Stil im „Adler“ bezeichnen. Trends kommen und gehen, das sieht man doch auch an der Molekularküche. Über die redet heute kaum noch einer.

Frage: Sie sind im 74. Lebensjahr und immer noch täglich im Betrieb. Wollen Sie es nicht etwas ruhiger angehen lassen?

Doch, denn ich brauche mir schließlich nichts mehr zu beweisen. Ich habe zum Glück mit Benedikt Geßler einen sehr guten Partner als Küchenchef und Geschäftsführer, mit dem ich mich bestens verstehe. Ich bin froh über diese Nachfolgeregelung. Wenn meine Gesundheit mitmacht, werde ich ihn noch eine Weile begleiten, es aber künftig schon ruhiger angehen lassen.

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