Weil am Rhein Hellmut Seitzl ein herausragender Gipfelstürmer

Weiler Zeitung
Hellmut Seitzl, der erfolgreiche Bergsteiger und Mount-Everest-Bezwinger, wird 80 Jahre alt. Foto: sc Foto: Weiler Zeitung

Jubilar: Der Bezwinger des 8848 Meter hohen Mount Everest feiert heute seinen 80. Geburtstag

Weil am Rhein (sc). Seit frühester Jugend ist der Sport für Hellmut Seitzl, der heute seinen 80. Geburtstag feiert, ein wichtiger Bestandteil seines Lebens. Höhepunkt der sportlichen Karriere: Der passionierte Bergsteiger, der auch ein erfolgreicher Turner war, bezwang 1994 im Alter von 57 Jahren den höchsten Berg der Erde, den 8848 Meter hohen Mount Everest. Der Gipfelstürmer, der in Haltingen geboren ist, war damit einer der ältesten Bergsteiger, dem diese herausragende Leistung gelang. Noch heute ist der vitale Jubilar aktiv.

Wegen des Kriegs wuchs Hellmut Seitzl in Niederbayern auf. Seine Familie kehrte nach Abschluss der Schule zurück nach Haltingen. Er machte eine Lehre zum Raumausstatter bei der Firma Erbsland, ehe er 1956 als Bodenleger nach Basel ging. Es folgte 1967 der Aufstieg zum Abteilungsleiter mit Prokura. Zwischenzeitlich schloss Seitzl eine Ausbildung zum Bodenlegermeister erfolgreich ab und war von 1972 bis 2002 Obmann für die Bodenleger in Basel. 1990 wurde der Jubilar Geschäftsführer, und 1995 übernahm er die Firma, bis er 2002 in Rente ging.

Der Sport war es, der ihn mit seiner Frau Christine zusammenführte. 1959 begegneten sich die beiden am Kinderturnfest in Maulburg. Drei Kinder – Peter, Beate und Heiko – hat das Paar. Zwischenzeitlich gehören sechs Enkel zur Familie. An viele schöne Reisen mit der Familie, beispielsweise zum Camping nach Italien, erinnert sich Hellmut Seitzl. Mit seiner Frau Christine bereiste er Patagonien, Feuerland und die Osterinsel, um nur wenige der interessanten Reiseziele zu nennen.

Immer war es der Sport, der sein Leben prägte. Bereits ab 1952 turnte Hellmut Seitzl im ESV – und das mit Erfolg, wie seine Titelsammlung belegt: Gaukunstturnmeister, Badischer Kunstturnmeister als Mitglied der Badischen Riege, Basler Kunstturnmeister, Deutscher Kunstturnmeister der ESV-Vereine, Vorturner und Kampfrichter oder Gaukunstturnwart. Für Seitzl war das Turnen ein Lebenselixier. Zwischen 1972 und 1992 spielte er zudem Curling in Arlesheim. Ab 1976 widmete er sich dem Tennissport im TC Blau-Weiß, wo er noch heute aktiv in der Ü-70-Mannschaft (Oberliga) ist.

Sein größtes Abenteuer begann jedoch, als er Ekke Gundelach kennenlernte. Durch ihn kam Hellmut Seitzl zum Bergsteigen. In Peru, Pamir, Pakistan, Nepal, Buthan und im Himalaya – kein Berg war dem begeisterten Bergkletterer zu hoch, er meisterte zahlreiche Sieben- und Achttausender.

Nicht vergessen wird Hellmut Seitzl das Jahr 1988, als er wegen eines Materialfehlers am Nanga Parbat abstürzte, das Unglück aber mit zahlreichen Verletzungen und viel Glück überlebte. „Der Höhepunkt in meiner Bergsteigerkarriere war 1994 die Besteigung des Mount Everest“, berichtet Seitzl von seiner größten Herausforderung. Hohe Konzentration sei erforderlich, keinen Fehltritt könne man sich erlauben, davon hinge das Leben ab. Die Rundumsicht auf dem „Dach der Welt“ sei grandios gewesen, jedoch bereits nach 20 Minuten musste wieder mit dem Abstieg begonnen werden, um das Basislager noch beizeiten erreichen zu können. Auf jeden Fall brauche so ein Abenteuer einen starken Willen, sagt Seitzl. Die Freude über die besondere Leistung habe sich erst eingestellt, nachdem er wieder unten wohbehalten angekommen sei.

Zwar steigt Hellmut Seitzl heute nicht mehr auf die höchsten Gipfel, dennoch: Das Wandern und Bergsteigen in den Alpen machen ihm noch immer Freude. Sein Jubelfest wird der Jubilar mit der Familie und Freunden feiern.

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