Weil am Rhein Hochenergetischer Zugang zum Blues

Weiler Zeitung
Die englischen Blues-Formation „24pesos“ eröffnete die Weiler Bluesnächte im Gewölbekeller des Alten Rathauses. Foto: Gerd Lustig Foto: Weiler Zeitung

Auftakt der Weiler Bluesnächte mit der Blues-Band „24pesos“ aus London

Von Gerd Lustig

Weil am Rhein. Sie kommen aus dem Süden Londons, hören sich aber bisweilen an, als stammten sie aus dem Mississippi-Delta. Gemeint ist die Blues-Formation „24pesos“, die bei der Eröffnung der Weiler Bluesnächte gastierte. Während es das Quartett andernorts und vor allem in England spielend schafft ganze Konzertsäle zu füllen, waren ihm im frisch renovierten Gewölbekeller des Alten Weiler Rathauses ein volles Haus versagt geblieben. Im Gegenteil: Lediglich 40 Fans verloren sich im Gewölbekeller, so dass an ausgelassener Stimmung lediglich in Ansätzen zum Schluss der zweistündigen Session zu denken war. „Absoluter Minusrekord für uns“, zuckte auch Kulturamtschef Tonio Passlick ein wenig hilflos die Schultern.

Immerhin traf aber die 2008 gegründete und schnell in den exklusiven britischen Blueshimmel aufgestiegene Combo seinen Geschmack. „fast ein bisschen wie Rory Gallagher“, kommentierte er anerkennend beim zweiten Song des Abends.

Und in der Tat: Was Leadgitarrist, Sänger, Dobro- und Bluesharp-Mann Julian Burdock & Co. da auftischten, war schon Blues von der feinen, oftmals unenglischen Art, zudem noch gewürzt mit Funk- und Soulelementen. Mitunter waren allerdings die musikalischen Gebilde ein wenig arg kompliziert und bedurften gar ein wenig der Gewöhnung. Unterm Strich war es allerdings ein gelungener Mix aus eigenen Bluesstücken, angelehnt an und beeinflusst von Bands wie Sly Stone, Sean Costello, The Meters, James Brown, Freddie King, Howlin Wolf, Captain Beefheart, Jimi Hendrix, The Rolling Stones und auch The Roots.

Immer wieder nimmt Gitarrist Julian Burdock auch Platz auf der Treppe, spielt abwechselnd auf Bottle-neck-Art oder auch Dobro und Bluesharp, macht so die Session mitunter zu einem fast familiären Konzert. Dabei lässt er seine Hände über die Saiten tanzen und entlockt den Instrumenten einen Mix von warmen bis hin zu schreienden und groovenden Klängen. Das kleine Publikumhäufchen dankte es immer wieder mit spontanem Zwischenapplaus.

Nur, wie zum Teufel, kommt diese Band auf den Namen „24pesos“? Band-Leader Julian Burdock tauchte der Name mal in einem Traum auf. Und schon war der Name gefunden, wie eine Recherche im Internet ergeben hat. Folglich braucht man sich keine weiteren Gedanken zum doch etwas kuriosen Namen für eine Blues-Combo zu machen. Weil es um Geld geht, steht jedenfalls fest dass „24pesos“ leicht zu merken ist. In Münzen sind 24 Pesos wirklich nicht gerade viel, aber die vier Musiker mit diesem Namen machen einen deutlichen Mehrwertd da aus.

Wie dem auch sei: Mit einem einzigartigen, zugleich hochenergetischen Zugang zum Blues schafften sie es, sich an der Spitze der modernen britischen Bluesszene zu etablieren. Wie schrieb doch unlängst das bekannte Maverick-Magazin: „Es ist die aufregendste und originellste Bluesband in UK.“ Dieses Attribut sei zwar mal dahingestellt, doch durch die inzwischen drei erschienenen CDs sind „24Pesos“ auf der „Insel“ absolut angesagt und wurde 2013 gleich in drei Kategorien für den British Blues Award nominiert, nämlich als beste Band, bester Keyboarder (Moz Gamble) und bester Bassist (Silas Maitland).

Doch das hat sich leider noch nicht bis ins Dreiländereck herumgesprochen.

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