Weil am Rhein. Der SPD-Landtagsabgeordnete Rainer Stickelberger freut sich über die Zusage von Innenminister Strobl, das Polizeirevier in Weil am Rhein zu besuchen, um sich vor Ort ein Bild über die Lage machen zu können. „Angesichts der aktuellen Zuspitzung durch die Flüchtlingsankünfte hätte ich jedoch auch einen kurzfristig wirksamen Lösungsvorschlag seitens des Ministers erwartet – zumal der Minister in seinem Schreiben die seit Juni besonders prekäre Personalsituation bestätigt“, betont Stickelberger. Den Hinweis des Innenministers, der weit überwiegende Anteil der Verstöße gegen das Asylverfahrensgesetz werde von der Bundespolizei bearbeitet, dient aus Sicht Stickelbergers zudem nur einer „nicht zielführenden Verharmlosung der aktuellen Zustände“. Auch wenn die Bearbeitung größtenteils von der Bundespolizei erledigt werde, so kämen die Flüchtlinge doch zunehmend beim Polizeirevier in Weil am Rhein an, und die Beamten des Weiler Reviers müssten sich um sie kümmern, sagt der Abgeordnete. Das heiße nicht nur, die Flüchtlinge mit Nahrung oder Decken zu versorgen oder sie bei Regen und Kälte im Revier übernachten zu lassen, sondern das bedeute auch, dass die Weiler Beamten rund zwei Stunden pro Flüchtling beschäftigt sind mit Gesundheitscheck, Fingerabdrücken, Fotos und Datenbankabgleich. Da auch der Innenminister einräume, dass seit Juni die Zahl der schutzsuchenden Flüchtlinge in Weil angestiegen sei, brauche das Revier schnelle Unterstützung. „Das Weiler Revier braucht jetzt personelle Verstärkung und nicht erst, wie vom Innenmister angekündigt, nach der Evaluierung des landesweiten Stellenverteilverfahrens“, hält Stickelberger fest. Der SPD-Politiker hofft daher, dass der Innenminister seinen angekündigten Besuch in Weil möglichst bald realisiert und sich vor Ort von der „untragbaren Personalsituation“ überzeugen lässt.