Weil am Rhein Integrationskurse sind gefragt

Weiler Zeitung

Seit zehn Jahren Angebot der Volkshochschule / Praxisorientierte Sprachkenntnisse

Von Daniela Buch

Weil am Rhein. Mit dem seit 2005 geltenden Zuwanderungsgesetz wurde die finanzielle Förderung von Sprachkursen  in die Wege geleitet. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre wurden innerhalb der Volkshochschule Weil am Rhein 32 Integrationskurse mit 500 Lernenden durchgeführt.

Seit 2013 werden die Integrationskurse von Alexandra Blumhofer koordiniert. In den Anfangsjahren lag der Schwerpunkt auf Elternkursen und Alphabetisierung. Ein letzter Kurs für Lesen und Schreiben wurde im vergangenen Jahr abgebrochen, nunmehr gibt es nur noch reine Integrationskurse, die sich auf das Vermitteln von Sprachkenntnissen konzentrieren. Pro Kurs sind maximal 16 Teilnehmer zugelassen, es besteht eine Warteliste.

Derweil will die VHS einen zusätzlichen Abendkurs anbieten. In Schopfheim und Rheinfelden seien die Abendkurse sehr beliebt, berichtet VHS-Leiter Tom Leischner. Zur Umsetzung in Weil am Rhein fehlt es an Dozenten. Gesucht werden Deutschlehrer mit abgeschlossenem Lehramtsstudium oder Absolventen eines Germanistikstudiums, die vor ihrem Einsatz allerdings noch eine Zusatzqualifikation für ihre Zulassung erwerben müssten.

Die Deutsch-Integrationskurse – insgesamt sind es sechs Module zu jeweils 100 Unterrichtsstunden – schließen mit dem Deutschtest für Zuwanderer auf dem Sprachniveau B1 ab. Wird zusätzlich der sechzigstündige Orientierungskurs besucht und der Test „Leben in Deutschland” erfolgreich absolviert, sind die Voraussetzungen für eine Einbürgerung erfüllt.

Sprachenlernen  ist aber noch nicht alles, und wird bei der VHS  Weil am Rhein seit jeher bewusst durch weitere Angebote ergänzt, beispielsweise durch kulturelle Exkursionen oder Stadtführungen. Die Erkenntnis, die noch unter dem ehemaligen VHS-Leiter Reinhard Zahn und dem Arbeitskreis für Migration gewonnen und die von Nadia Bickel im 2008 veröffentlichten Buch „Sprachkurse allein führen nicht zur Integration” konzeptionell beschrieben wurde, wird von den Verantwortlichen bei der VHS bis heute berücksichtigt.

Der erste Asylbewerberkurs ist derweil abgeschlossen, im kommenden Semester ist wieder ein Kurs vorgesehen. Veranstaltet werden die Kurse in Efringen-Kirchen, da sich dort eine Erstaufnahmestelle befindet, und der Landkreis Lörrach nur für diese Einrichtungen die Finanzierung der Kurse bezahlt.

Die Teilnehmerzahl ist auf 20 begrenzt, was bedeutet, dass längst nicht alle Interessenten mitmachen können. Vermittelt werden praxisorientierte Sprachkenntnisse, die bei Behördengängen oder im Alltag benötigt werden. „Wir haben mit 20 Teilnehmern angefangen, am Schluss waren es nur noch einige wenige, weil die übrigen keine Asylbewilligung bekamen und wieder zurückgeschickt wurden”, berichtet Tom Leischner.

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