Weil am Rhein Jugendarbeit aktualisieren

Weiler Zeitung
Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Stadtjugendpflege will Anteil der Mädchen in den Jugendzentren erhöhen und mehr mit Eltern ins Gespräch kommen

Die Stadtjugendpflege will im nächsten Jahr verstärkt auf Eltern zugehen, womit auch der Anteil der Mädchen in den Jugendzentren steigen soll. Themen wie Glücksspielprävention und Digitalisierung stehen ebenso auf der Agenda wie mehr Öffnungszeiten des Jugendcafés.

Weil am Rhein. Für die Jahresplanung 2017 der Offenen und Mobilen Kinder- und Jugendarbeit hat der Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss (KSVA) am Dienstagabend insgesamt rund 25 000 Euro bewilligt. Erstellt wurde das neue Programm von Stadtjugendpfleger Reza Begas und den Mitarbeitern der Dieter-Kaltenbach-Stiftung. „Wir wollen noch aktiver mit Eltern ins Gespräch kommen“, erklärte Begas im Ausschuss mit Blick auf die Elternsprechzeiten. Damit soll zugleich dem geringen Anteil an Mädchen in den Jugendzentren begegnet werden (24 Prozent im Juke Haltingen und 37 Prozent im La Loona). Diese geringen Quoten liegen nach Einschätzung des Jugendpflegers hauptsächlich an den Eltern. „Viele Eltern wollen nicht, dass die Mädchen ins Jugendzentrum gehen.“ Einerseits führt er dies auf kulturelle Hintergründe zurück. Kritisch werde zudem der hohe Anteil Männer und der „statusdegradierten Jugend“ gesehen. „Am Angebot liegt es unseres Erachtens nicht“, antwortete Begas auf Anfrage von Monika Sulzberger (SPD). Als „Monatshighlight“ soll künftig außerdem einmal monatlich samstags ein Jugendzentrum mit einem besonderen Höhepunkt öffnen.

Für nächstes Jahr will der Stadtjugendpfleger stärker aktiv werden bei der Präventionsarbeit und beim Jugendschutz. Glücksspielprävention oder auch das Problem Cannabiskonsum sind hier Punkte. Die Stadtjugendpflege sieht sich dabei als „Wegweiser“, beispielsweise mit der Vernetzung zur Villa Schöpflin. Ingrid Pross (Grüne) lobte die engagierte Arbeit und dass auf Augenhöhe miteinander umgegangen wird.

Digitales Jugendzentrum Doch auch die Digitalisierung der Stadtjugendpflege steht an, also die Jugendzentren als App. Bezas: „Wir möchten mit den Jugendlichen in Kontakt bleiben.“ Die Applikation fürs Smartphone soll daher gemeinsam mit den Jugendlichen entwickelt werden.

Digital daher kommt auch die projektgeförderte Videoarbeit. Die Weiler Jugend soll ein Video erstellen, das eine Millionen Mal angeklickt werden soll, so das Ziel. Für das Projekt wird noch nach Fördergeldern gesucht.

„Wir sind stets bemüht, uns upzudaten“, erklärte der Stadtjugendpfleger. Positiv heraus stellte Begas dabei das Juke Haltingen, das unter anderem WLAN und auch die Playstation 4 vorweisen kann. „Das ist das modernste Jugendzentrum im Landkreis Lörrach.“ Durchschnittlich kommen 300 junge Besucher. In Friedlingen genügen die Räume zwar den Ansprüchen der Kinder, aber nicht der Jugendlichen, wobei hier das „Juno II“ geplant ist (siehe sparaten Bericht).

Wiedereröffnung in Ötlingen Der Jugendraum in Ötlingen blieb zuletzt geschlossen, da der Streetworker Martin Illgen krankheitsbedingt länger ausfiel. Die „Wiedereröffnung“ des Raums im Mai wurde daher auf nächstes Jahr verschoben. Begas machte aber auch klar, dass kein erweitertes Wohnzimmer entstehen soll oder ein rechtsfreier Raum. Eine Begleitung solle erfolgen. Ortsvorsteherin Helene Brombacher betonte, dass die Renovierung nicht über die Köpfe der Jugendlichen konzipiert werden soll.

In Märkt würden sich Besucher über WLAN freuen, wie erläutert wurde. Störungen von Nachbarn sei hier kein Thema. „Hier können die Jugendlichen so laut sein wie sie wollen.“

Jugendcafé mehr öffnen Donnerstags und freitags ist das Jugendcafé Atl-Weil von 16 bis 21 Uhr geöffnet, wobei durchschnittlich 15 Besucher kommen, 86 Prozent davon waren männlich. Auch dieser Anteil solle sinken. Als Wunsch für den Winter gab der Stadtjugendpfleger an, dass es mehr Öffnungszeiten gibt. Bewusst werden hier schon die Altersgrenze auf 16 Jahre gesetzt. Ein Problem, mit dem die Jugendlichen konfrontiert sind, sind die Ausgehmöglichkeiten in Weil. Das führt teilweise dazu, dass Nachbarn sich über Lärm an Jugend-Treffpunkten stören ( u Wir berichten noch, auch über die Aktionen 2016 in der Jugendarbeit).

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