Weil am Rhein Kampfsport im Stummfilm-Look

Weiler Zeitung
Ausgeklügelt arrangiert sind die Aufnahmen der Fotogruppe K6 mit Szenen vitaler Aktionen der Ötlinger Jiu-Jitsu-Gruppe in der Scheune des Anwesens Gempp.. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Fotogruppe K6: Ausstellung: Auf alt getrimmte Szenen der heimischen Jiu-Jitsu-Sportgruppe in Aktion

Von Walter Bronner

Pünktlich zum Ötlinger Art-Dorf-Jubiläumssonntag hat auch die Fotogruppe K 6 ihr Kunstrefugium in der Scheune des Anwesens Gempp (Dorfstraße 101) neu bestückt.

Weil am Rhein-Ötlingen. Die Ausstellung trägt den Titel „Dynamik in schwarz-weiß“ und präsentiert vitale Aktionen der heimischen Jiu-Jitsu-Sportler um Gerhard Hanemann an verschiedenen nichtalltäglichen Schauplätzen. Doch das eigentlich Staunenswerte an den 17 Aufnahmen, die aus mehreren tausend Fotos ausgewählt wurden, ist ihre Bearbeitung in der Art der Foto-Pioniere vor 100 Jahren.

Wären da nicht Brillen, Armbanduhren und andere Accessoires in aktuellen Designs mit abgelichtet, könnte der Betrachter die Präsentation ohne weiteres in Charlie Chaplins Stummfilmära vermuten. K6-Mitglied Rolf Pressel, der die Bildauswahl auf alt trimmte und ins Großformat übertrug, erweist sich hier einmal mehr als profunder Perfektionist fototechnischer Experimentierlust. Dabei beließ er es nicht bei der Bearbeitung der Motive, die er sowie Regine Leonhard, Heidi Schoch, Antje Stolz, Karlfrieder Gempp, Günter Schoch und Martin Wölfle bei der Dokumentation des Jiu-Jitsu-Projekts mit ihren Kameras einfingen. Denn zusätzlich komponierte er noch eine faszinierende Tonbildschau im Stil jener Epoche, „als die Bilder laufen lernten“ mit allen wesensgemäßen Schikanen wie Piano-Ragtime à la Scott Joplin, Flimmereffekten, flirrenden Kratzern, Flecken und anderen Gebrauchsspuren, die das historische Zelluloid verstärkt aufweist, je öfter es abgespielt wird.

Solchermaßen in Aktion präsentierte die zehnminütige Schau die Ötlinger Samurai-Kampfsportler in Aktion unter der nahen Autobahnbrücke und im Rebberg, im Haltinger Bahnwerk und in der heimischen Turnhalle, bei der Daur-Hütte sowie im Steinbruch und sogar im Hangar und auf der Startbahn des Fliegerhorsts Bremgarten.

Ob die am Art-Sonntag im Halbstundentakt vorgeführte Leinwandproduktion künftig noch öfters gezeigt wird, muss noch geklärt werden. Dafür ist die Scheunen-Ausstellung mit den typisch eingefangen Schlag-, Tritt-, Stoß- Wurf-, Hebel- und Würgetechniken der waffenlosen Selbstverteidigung nach Samurai-Vorbild bis Ende September täglich durchgängig zu besichtigen.

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