Von Jasmin Soltani Weil am Rhein. Nach mehrfachen Verzögerungen soll der Architektenwettbewerb für den Neubau des Johannesgemeindehauses an der Schillerstraße am 15. April starten. Wie das Gebäude, das nur noch halb so groß sein wird wie das bestehende Gemeindehaus, auf dem künftig umstrukturierten Areal der Johannesgemeinde aussehen soll, entscheidet eine neunköpfige Jury am 15. Juli. Die Kirchengemeinde hofft auf einen Baubeginn noch in diesem Jahr. Eigentlich sollte der Architektenwettbewerb schon im Frühjahr vorigen Jahres entschieden sein, doch es habe viel Zeit gebraucht, um die Rahmenbedingungen für den Wettbewerb, der für alle kirchlichen Neubauten vom Oberkirchenrat gefordert wird, zu klären, teilt der Altweiler Pfarrer Harald Schopferer als Vorsitzender des Bauausschusses des Gesamtkirchengemeinderats mit. Mehrfache Terminverschiebungen waren die Folge. Für den Wettbewerb wird der Oberkirchenrat in Karlsruhe in Abstimmung mit dem evangelischen Kirchengemeinderat in Weil am Rhein nun fünf Architekturbüros zur Teilnahme einladen. Darunter sei auch ein Büro aus der Schweiz, weiß Schopferer. Zwischen dem Beginn des Wettbewerbs und der Entscheidung für den Siegerentwurf ist am 21. Mai ein Rückfragenkolloqium für die teilnehmenden Planungsbüros vorgesehen. Begleitet wird der Prozess von Architektur- und Kunstsachverständigen des Bauamts in Karlsruhe, aber auch von externen Experten, sagt Schopferer. Vier Vertreter des Oberkirchenrats sowie fünf Mitglieder des Kirchengemeinderats, darunter drei aus der Johannesgemeinde und je ein Mandatsträger aus der Friedensgemeinde und aus Alt-Weil bilden die Jury, die über den Siegerentwurf entscheidet. Der Neubau des Gemeindehauses steht im Zusammenhang mit der gesamthaften Neugestaltung des Kirchengrundstücks zwischen Bühl-, Schiller- und Goethestraße und bedarf auch einer engen Abstimmung mit der Stadt. Dabei sollen Dreiviertel des Areals an einen Investor verkauft werden und Platz für Wohnungen machen. Es gibt bereits einen Optionsvertrag. Das Bebauungsplanverfahren für das Areal mit Gemeindehaus, Kirche und Wohnbebauung soll parallel zum Wettbewerb in die Wege geleitet werden. Investor und Kirchengemeinde wollen das Projekt „Hand in Hand stemmen“, auch was den zeitliche Ablauf angehe, betont Schopferer. Wenn alles wie geplant läuft, hält er einen Baubeginn in diesem Jahr für realistisch. Zunächst darf man gespannt auf die Entwürfe der Architekten sein. Die Vorgaben für den Wettbewerb jedenfalls stehen fest: 331 Quadratmeter Nutzfläche, die Hälfte der jetzigen, hat der Oberkirchenrat als ultimative Größe für das künftige Gemeindehaus festgesetzt und die Investitionssumme auf knapp eine Million Euro gedeckelt. Auch die Kirchengemeinde weiß, was sie will: eine hochflexible Raumgestaltung. Konventionelle Gemeindearbeit in Gruppen soll ebenso möglich sein, wie das Zusammenschalten von Gemeindesaal und Kirchenraum für größere Veranstaltungen. Hohe Priorität sollen zudem Räume für die Jugendarbeit erhalten.