Weil am Rhein Kräftebund gegen Atomkraft

Weiler Zeitung

Demonstration auf der Dreiländerbrücke / Gedenken an die Opfer von Fukushima

Von Daniela Buch

Weil am Rhein. Proteste gegen die Atomkraft und Gedenken an die Opfer der Reaktorkatastrophe von Fukushima zum dritten Jahrestag versammelten gestern Nachmittag einige hundert Teilnehmer aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland am Dreiländereck.

Auf den beiden Rheinbrücken zwischen Weil am Rhein und Hüningen, der Dreiländerbrücke und der Palmrainbrücke, bildeten sie Menschenketten als Zeichen der Solidarität und des gemeinsamen Bündelns der Kräfte. Als die Menschenkette stand und symbolisch eine Sirene heulte, wurde eine Schweigeminute eingelegt - für die Opfer und jene Menschen, die auch heute noch mit den Folgen im Katastrophengebiet zu kämpfen haben, während bei uns Normalität und Alltag herrschen.

Zu den bei der Kundgebung artikulierten Forderungen gehörte der sofortige Ausstieg aus der Atomkraft, als Voraussetzung dafür die Förderung und vollumfängliche Nutzung des Potenzials an erneuerbaren Energien sowie die Klärung der noch offenen Fragen zur Endlagerung des Atommülls. Als denkbares Szenario drohe auch im Erdbebengebiet am Rhein oder an der Aare ein Atomunfall, der die gesamte Region in ein unbewohnbares Sperrgebiet verwandeln würde, hieß es.

Die Aktion im Dreiländereck fand im Rahmen eines großangelegten Protests gegen Atomkraft statt, der zeitgleich an weiteren Rheinbrücken veranstaltet wurde, und mit einer zentralen Kundgebung vor dem Atomkraftwerk in Fessenheim endete.

Unterstützt wurde die Aktion von mehreren Organisationen, darunter RECH (Réaction En Chaines Humanes), AQV (Association Qualité de Vie), der BUND-Lörrach- Weil, der Ortsverband der Grünen Weil am Rhein, Menschenstrom gegen Atom in der Schweiz, sowie NWA – Nie wieder Atomkraftwerke Schweiz und Basel.

Ein Großteil der Aktionsteilnehmer an der Dreiländerbrücke stammte aus dem unmittelbaren Einzugsgebiet im Dreiländereck, darunter auch Passanten, die sich spontan dazugesellten, aber überwiegend gezielt angereiste Gruppen, die zu Fuß, mit dem Rad oder in Fahrgemeinschaften gekommen waren.

Von Lörrach aus war eine Fahrradkarawane angerückt. Zudem hatte sich am späten Vormittag ein Fußtrupp vom Basler Münster ausgehend mit dem Arzt und Umweltaktivisten Martin Vosseler auf den Weg zur Dreiländerbrücke gemacht.

Er bezeichnete die Nutzung von Atomkraft als Verbrechen gegen die Menschlichkeit: „50 Jahre Strom birgt Lebensgefahr für 4 000 Generationen.” Vosseler plädierte für die Verwirklichung des Traums von einer Welt, in der es keine Atombomben und Atomkraftwerke mehr gebe, in der die Landwirtschaft giftfrei sei, die Wirtschaft die natürlichen Kreisläufe respektiere, und in der Tiere als gleichwertige Geschöpfe betrachtet würden.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading