Die ersten vier bis sechs Meter hohen Elemente der Lärmschutzwand auf der Westseite Haltingens entlang des Märktwegs stehen. 880 Meter lang ist die gesamte Wand, die 1,5 Millionen Euro kostet. Bis Ende September soll sie fertig sein. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein-Haltingen. Im Beisein von Projektabschnittsleiter Michael Scheck und seinem Team für den Streckenabschnitt Haltingen-Weil, von Ortsvorsteher Michael Gleßner sowie der beiden Vorsitzenden der Bürgerinitiative Lärmschutz Bahn (BILB), Dieter Müller und Wolfgang Roth-Greiner, wurden gestern die ersten Wandelemente mit Hilfe eines „Jumbos“ in die Stahlbetonstützen eingehoben. Mit den Arbeiten ist die Firma Schleith betraut. Es wird ausschließlich tagsüber und an Werktagen gearbeitet, so dass die Anwohner, wie Scheck betonte, nicht nachts und an den Wochenenden durch zusätzlichen Lärm belastet werden. Ohnehin würden die Wände, die auf der Westseite zwischen Heldelinger Überführung und ehemaliger Festhallenbrücke entstehen und bis Ende des Monats fertggestellt sein sollen, eine spürbare Lärmentlastung für die Anwohner bringen. Insgesamt wird die Bahn in dem Streckenabschnitt zwischen Haltingen und Otterbach 30 Millionen Euro in den Lärmschutz investieren, wobei 1,5 Millionen Euro auf diese 880 Meter lange Wand entfallen. In der Mitte der neuen Gleise wird es auf einer Gesamtlänge von 10,4 Kilometern (jeweils 5,2 KiloMeter in eine Richtung) Schallschutzwände geben, deren Bau sich bis 2024 hinziehen wird. Scheck wies auch auf die passiven Schallschutzmaßnahmen hin, mit deren Umsetzung bereits begonnen worden ist. Laut Projektabschnittsleiter wurden 1610 Wohnungsbesitzer entlang des Streckenabschnitts angeschrieben und über Anspruch und Voraussetzungen informiert. 1044 Wohnungen wurden begutachtet, während 744 Gutachten erstellt und versendet wurden. Bislang haben Hauseigentümern und DB Netz AG 152 Vereinbarungen unterschrieben. 40 Maßnahmen, der Einbau von Schallschutzfenstern und Lüftern, seien bereits umgesetzt, berichtete Scheck. „Wir sind froh, dass die Lärmschutzmaßnahmen vorgezogen worden sind“, sagt Ortsvorsteher Gleßner, der erfreut ist, dass sich die Lärmsituation für die Anwohner jetzt verbessere. Gleichwohl hätten sich die Anlieger eine andere Variante vorstellen können, nämlich die Tieflage. „Aber lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“, meinte Gleßner. Die Gestaltung der Lärmschutzwände seien mit dem Ortschaftsrat abgestimmt, der Ortsvorsteher sprach von einer guten Lösung. Ob diese Wände durchgängig in dieser Art gestaltet werden, ließ Projektingenieur Matthias Landgrafe noch offen. Zum einen stehe man in Abstimmung mit Stadtbauamtsleiter Christian Renner und dem Ortsvorsteher, zum anderen wolle man abwarten, wie Struktur und Farbe der Wände bei der Bevölkerung ankommen.