40 Jahre lang betrieb Kurt Holdermann mit Erfolg die schon vom Großvater 1903 gegründete Metzgerei. Eigentlich mochte er die Arbeit eines Metzgermeisters nicht. Doch die Lücken, die der Zweite Weltkrieg in der Familie gerissen hatte, bewegten ihn dazu, Verantwortung zu übernehmen und die Familientradition fortzusetzen, obwohl er lieber Architekt geworden wäre. Ausgleich fand Kurt Holdermann während der Berufstätigkeit hauptsächlich im Sport. Schwimmen, Rollhockey und besonders Tennis waren seine Leidenschaft. Seinen eigenen Platz, den er sich gegenüber der Winzergenossenschaft baute, flutete er im Winter, um darauf Eislaufen zu können – sehr zur Freude seiner vier Töchter. Nachdem er 1994 die Metzgerei aufgegeben hatte, richtete er im ehemaligen Schlachthof seinen Altersruhesitz ein. Ein schwerer Schlag war für den Familienmenschen, als kurz nach Fertigstellung seine geliebte Frau Margaret verstarb. Im guten Zusammenhalt der Familien seiner vier Töchter Christel, Barbara, Jutta und Dorothée sowie im Glauben und in der Ausübung zahlreicher Hobbys fand er Trost.
Kunst und Musik waren stets sein Lebenselixier. Kurt Holdermann lernte Gitarre spielen, übte erfolgreich in Basel Stepptanz aus, fing an zu malen, töpfern und machte viele andere kreative Dinge. Mit einem festen Freundeskreis traf er sich regelmäßig in seinem gemütlichen Kreativ- und Arbeitszimmer. Das gute Gedächtnis und die große Wahrnehmungsfähigkeit sowie das Drängen seiner Tochter Dorothée führten dazu, dass er in unzähligen Stunden seine Lebenserinnerungen aufschrieb.