Im Nonnenholz und in Haltingen gerät ein neuer Kunstrasenplatz in Sichtweite. Der Gemeinderat hat den Anpfiff für die Planungen der beiden Projekte gegeben. Die Sanierung der Kanthalle soll als weiterer Teil des Sportkonzeptes im nächsten Jahr außerdem umgesetzt werden. Von Marco Fraune Weil am Rhein. Die noch im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss (KSVA) erhitzten Gemüter hatten sich innerhalb der zurückliegenden Woche wieder beruhigt. Sorgte der Antrag der UFW dort noch für Vorwürfe, dass Erster Bürgermeister Christoph Huber mit dem Kopf durch die Wand wolle (wir berichteten), schilderte dieser im Gemeinderat rückblickend die Debatte als unproblematisch. „Hitzige Debatten gehören zu einer Demokratie dazu.“ Der Kompromiss Ebenso wie im Ausschuss machte er aber auch klar, dass es bei dem Votum nun nicht um eine Priorisierung der Maßnahmen geht, sondern um die Abfolge der Konzepte. Der Kompromiss von Politik und Verwaltung, der am Dienstagabend einstimmig verabschiedet wurde, sieht nun vor, dass beim Projekt Nonnenholz Planungskosten für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes für 44 000 Euro im Haushalt 2017 bereitgestellt werden sollen. Für die Sanierung und Erweiterung des dortigen Sanitärtraktes sowie die Unterbringung von Geräten und Maschinen von Vereinen und Stadt (35 000 Euro, insgesamt 79 000 Euro) wurde zudem grünes Licht gegeben. Auf Initiative der UFW neu aufgenommen wurde außerdem das Projekt Haltingen, also auch die Umwandlung des Trainingsplatzes in einen Kunstrasenplatz, die mit 44 000 kalkuliert wird. Auch die Erstellung eines Sanierungsgutachtens für den Sanitärtrakt (5000 Euro) sowie für die Vereinsgaststätte (5000 Euro) sind vorgesehen. Die Konzeptbausteine Beim Nonnenholz im Konzept als Bausteine enthalten sind die Verschiebung des Platzes Richtung Stadion 2, die Erweiterung/Sanierung der Umkleide, die Unterbringung der Gerätschaften sowie die Ermittlung des Sanierungsbedarfs für das Stadion 3. Für Haltingen gerät der vor 27 Jahren gebaute Sanitärtrakt in den Blick. Gleiches gilt für den Umbau des Trainingsplatzes samt Flutlicht sowie die Sanierungsstudie zum Vereinsheim. Beim Hauptspielfeld muss ermittelt werden, wie groß der Sanierungsbedarf ist, speziell die Bewässerung stellt ein Problem dar, da der Bodenaufbau nicht DIN-gerecht ist. Dass im Zuge des Umbaus die Leitungen für das Flutlicht samt die Errichtung der Masten möglich ist, stellte Huber ebenso heraus. Der Erste Bürgermeister hatte ursprünglich einen Zeitplan vorgesehen, der die Verwaltung angesichts des bestehenden Fachkräftemangels nicht zu sehr belastet und auf der anderen Seite aber die Errichtung des Haltinger Kunstrasenplatzes vor dem Jubiläum des FV Haltingen im Jahr 2020 berücksichtigt, also dass der Platz bis dann gebaut ist. Politik unterstützt Vorschlag Dass der mögliche Kunstrasenplatz in Haltingen nun schon ein Jahr früher, also in 2017 geplant wird, stieß fraktionsübergreifend auf Wohlwollen. „Die CDU empfindet die vorgestellte Lösung als richtig“, erklärte kurz und knapp Gustav Walliser. Die nun aufgegriffenen Veränderungen in der Planung sieht UFW-Fraktionschef Dieter Müller als Annäherung der Verwaltung an die Vorstellungen der Vereine an. „Wir stimmen dem zu – ohne weitere Diskussionen und ohne in der Vergangenheit rumzurühren.“ Ziel sei nun ein konstruktiver Dialog mit der Verwaltung. „Wir begrüßen ausdrücklich die neue Vorlage“, fasste auch Monika Sulzberger (SPD) sich kurz. Wolfgang Roth-Greiner (FDP) gab zu Protokoll, dass der Wunsch eines großen Teils des Gemeinderats sich mit den Vorstellungen des Turn- und Sportrings decke, doch die Priorisierung der Verwaltung anders gelagert sei. Wie berichtet, will sich diese erst den Sanitäranlagen widmen. Die Sportler wollen hingegen möglichst bald auf Kunstrasen kicken. Wenn die Sportvereine Kunstrasen wünschen und es begründen, dann signalisierte auch Martin Fischer (Grüne) Zustimmung. Eine Lösung für die von Axel Schiffmann (UFW) angesprochenen Parkplatzprobleme im Nonnenholz ist hingegen weiter offen. Huber warnte vor zu hohen Erwartungen, dass viele neue Plätze geschaffen werden können. Aktuell sei dies auch nicht Bestandteil des Konzepts. Kanthalle und Festhalle Ohne weitere Diskussion bewilligte der Gemeinderat auch Mittel in Höhe von 400 000 Euro für die Sanierung der Kanthalle sowie 50 000 Euro als Planungskosten für die Sanierung der Festhalle in Haltingen.