Weil am Rhein. Am Sonntag, 30. November, wird Silke Marchfeld ihre gemeinsam mit dem Gitarristen Sebastian Röhl eingespielte neue CD „Ich denke Dein“ um 19 Uhr bei einem Konzert in der St. Gallus-Kirche von Ötlingen vorstellen. Die auf der CD eingespielten Lieder von Franz Schubert und Vertonungen alemannischer Texte von Johann Peter Hebel finden ihre Gemeinsamkeit in der Naturverbundenheit. Während Hebel jedoch in der Natur ein Gleichnis für das „gute Leben“ im christlichen Sinne sah, ist sie in den Vertonungen Schuberts häufig Spiegelung des inneren Erlebens sowie Sinnbild unerfüllter Sehnsüchte und der Feindlichkeit der Welt. Als geborene Weilerin ist die mehrfach preisgekrönte Altistin Silke Marchfeld mit den alemannischen Gedichten und Weisen von Johann Peter Hebel seit ihrer Jugend tief verbunden. Mit ihrer geschmeidigen und farbenreichen Stimme verleiht sie den Liedern emotionale Tiefe und Ausdruckskraft. Der Freiburger Gitarrist Sebastian Röhl begleitet sie dabei stilsicher und nuancenreich auf der Gitarre, die bereits im Umfeld Schuberts ein beliebtes Begleitinstrument für seine Lieder war. Ein umfangreiches Booklet mit den kompletten Liedtexten sowie einer musikwissenschaftlichen Einführung von Prof. Dr. Elmar Budde liegt dieser Produktion bei. Er schreibt darin unter anderem: „ Wenn Musik und Dichtung sich zum Lied vereinen, dann scheint sich in der Tat jener Traum von einer „musikalisierten Welt“ (Novalis) zu erfüllen, von dem die jungen Romantiker (Wackenroder, Tieck, Novalis, Schlegel) am Ende des 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts träumten. Schubert und der eine Generation ältere Hebel lebten, ähnlich wie die jungen Literaten, zu einer Zeit, die wohl nicht zum Träumen einlud; dennoch waren es wohl auch und gerade die Schrecken der Zeit, die eine Literatur und eine Musik hervorbrachten, die uns heute noch zutiefst bewegen und beeindrucken. Ob Schubert ein Gedicht oder eine Erzählung von Hebel gekannt hat, wissen wir nicht; umgekehrt ist auch nicht überliefert, ob Hebel je ein Lied oder eine Instrumentalkomposition von Schubert gehört hat. Beides wäre möglich gewesen; Hebel starb 1826, Schubert zwei Jahre später 1828. Und doch gibt es jenen unverwechselbaren Ton einer geistigen Identität, der Schuberts Musik und Hebels Dichtung verbindet.“ Silke Marchfeld ist Finalistin und Preisträgerin bei zahlreichen internationalen Wettbewerben, so unter anderem beim internationalen Wagnerstimmenwettbewerb sowie Trägerin des Monteverdi-Preises. 1993 gab sie ihr Debüt am Opernhaus Zürich. Seither führt sie ihre rege Konzerttätigkeit in viele wichtige Musikzentren Europas. Sebastian Röhl studierte klassische Gitarre an der Musikhochschule in Hamburg sowie an den Musikhochschulen Frankfurt und Stuttgart. Neben seiner Konzerttätigkeit als Solist und Liedbegleiter wirkt er bei verschiedenen Projekten und Ensembles mit. Die CD ist bereits jetzt bei Amazon oder im Musikalienhandel oder bei den Weiler Buchhandlungen erhältlich.