Weil am Rhein Louisa spielt mit Leidenschaft

Weiler Zeitung
Louisa Gasenzer Foto: Dominik Vorhölter Foto: Weiler Zeitung

Volleyball: Die 14-jährige Weilerin Louisa Gasenzer ist Profisportlerin in der Schweiz und in Deutschland

Für Louisa war Volleyball zuerst ein Hobby. Doch mittlerweile bestimmt der Sport ihr ganzes Leben, denn sie ist Profivolleyballspielerin in der Mittelfeldposition. Im Gespräch mit Dominik Vorhölter erzählt die 14-Jährige, wie sich ihr Leben als Nachwuchssportlerin verändert hat und sie verrät ihre Zukunftspläne.

Einige Mädchen in Deinem Alter spielen Klavier oder gehen einfach Shoppen. Wie bist Du zum Volleyball gekommen?

Vor fünf Jahren bin ich das erste Mal zum Volleyballtrainig gegangen. Das war hier beim Volleyballclub des FC Weil. Damals hatte ich einfach keine Lust mehr auf Turnen, weil es mir keinen Spaß mehr gemacht hatte. Beim FC Weil konnte ich dann zweimal in der Woche trainieren, aber ich habe gemerkt, dass es bald zu langweilig wurde.

Woran hast Du das gemerkt?

Ich wollte sehr schnell besser werden, zum Beispiel bei den Aufschlägen. Seitdem ich in Weil angefangen hatte, hat mir Volleyball so viel Spaß gemacht, dass ich schneller mehr lernen und mich spielerisch verbessern wollte als meine Mitspieler. Jetzt trainiere ich in der Schweiz im Verein Sm’Aesch Pfeffingen und in den deutschen und schweizerischen Auswahlkadern.

Seit wann trainierst Du in der Schweiz?

Ich habe vor 15 Monaten den Verein gewechselt. Das hat mein Leben verändert, weil jetzt drei- bis zu fünfmal in der Woche Training habe und auch einen längeren Anfahrtsweg dorthin. Mit der Tram bin ich anderthalb Stunden zum Training im Baselland unterwegs. Jetzt habe ich noch weniger Zeit für meine Freunde.

Wie sieht das Training in der Schweiz aus? Ist es anders?

Ich denke, dass es in der Schweiz anders läuft. Das merke ich schon am Umgangston der Trainer - der ist einfach anders. Die Trainer behandeln mich dort strenger als in Deutschland. Ich bin sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland im Leistungssportkader, aber hier in Deutschland ist mein Trainer nicht so streng zu mir. In der Schweiz spüre ich richtig, dass ich Leistungssport mache .

Auf was bist du bisher am meisten stolz?

Ich freue mich, dass ich in den Leistungssportkadern aufgenommen wurde und auch fast jede Meisterschaft gewonnen habe. Ich habe zum Beispiel vor Kurzem meine alte Mannschaft vom FC Weil getroffen und gemerkt, dass ich mich in der kurzen Zeit als Zuspielerin im Vergleich zu meinen ehemaligen Mitspielern technisch und taktisch extrem weiterentwickelt habe.

Würdest Du Dich im Vergleich zu deinen Mitspielern als ehrgeizige Spielerin bezeichnen?

Ich denke schon, dass ich ehrgeizig bin. Manchmal ist es meinen Mitspielern egal, ob sie noch einen Ball spielen oder nicht. So bin ich nicht. Ich versuche immer, alles zu geben und alle Aufgaben und Herausforderungen hundertprozentig zu meistern.

Wie

bekommst

Du Schule und Training unter einen Hut?

Mir macht das viele Training nichts aus. Ich freue mich darauf, Volleyball zu spielen. Ich kann mir mein Leben ohne Volleyball gar nicht mehr vorstellen. Morgens gehe ich hier in Weil zur Realschule, mache danach Hausaufgaben, zum Glück muss ich mich nicht so anstrengen für die Schule. Danach gehe ich zum Training.

Bist du nicht schon nach der Schule müde? Doch ich bin manchmal müde von der Schule, aber ich freue mich auch auf das Volleyballspiel und dann geht das schon.

Hast Du nicht das Gefühl, dass Du etwas verpasst, wenn sich zum Beispiel in der Klasse alle über die letzte Folge Germanys Next Topmodel unterhalten?

Das finde ich gar nicht schlimm. Ich habe auch nicht das Gefühl, dass ich etwas verpasse. Es ist schon schade, wenn ich mich manchmal nicht mit meinen Freunden aus Weil treffen kann, aber ich habe natürlich auch beim Volleyball meine Freunde.

Schränkt Dich dein Leben als Leistungssportlerin ein, zum Beispiel beim Essen?

Ich sollte auf meine Ernährung achten, das stimmt. Wenn ich auf Turniere oder ins Trainingslager fahre, darf ich keine Süßigkeiten mitnehmen. Im Lager hatten einige Mitspieler einmal Süßigkeiten dabei und dafür wurde dann unsere ganze Mannschaft bestraft – wir mussten dann unsere Handys abgeben.

Als Sportlerin hast Du einen außergewöhnlichen Alltag für einen Teenager. War Dir klar, was für ein Leben auf Dich zukommt, als Du Dich für das Volleyballspielen entschieden hast?

Am Anfang war mir das gar nicht bewusst, das der Sport immer mehr und intensiver wurde. Ich habe zuerst kaum einen Unterschied zwischen Sport und Freizeit gemerkt, weil ich da einfach so reingewachsen bin. Jetzt kann ich mir ein Leben ohne Volleyball gar nicht mehr vorstellen.

Wie stellst Du Dir Dein Leben in fünf Jahren vor?

Nach der Realschule möchte ich auf eine Internatschule in Stuttgart gehen. Dort kann ich auch schon vormittags trainieren, um ein gutes Niveau zu erreichen. Dazu gehört auch, dass ich gute Noten schreibe. Ich will in die Bundesliga.

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