Weil am Rhein Mehr als 1000 Wohnungen

Weiler Zeitung

Wohnungsbau: Wo in der Stadt in den nächsten Jahren Wohnraum entstehen wird

Der Wohnungsmarkt ist leergefegt, die Mietpreise entsprechend hoch. Deshalb trägt jeder Neubau zur Entspannung des sehr angespannten Wohnungsmarkts bei. Wo entstehen in den nächsten Jahren in der flächenarmen Stadt noch neue Wohnungen? Das wollte unsere Zeitung vom Ersten Bürgermeister Christoph Huber wissen.

Weil am Rhein. Die Stadt wird trotz Flächenknappheit weiter wachsen. Berücksichtigt man alle derzeit geplanten Wohnbauprojekte und Flächen, die für den Wohnungsbau ausgewiesen sind, dann sind es mehr als 1000 Wohnungen, die in den nächsten fünf bis sechs Jahren entstehen werden.

Das größte Wohnbaugebiet in der Kernstadt ist die „Hohe Straße“ zwischen Hieber-Markt, Gustave-Fecht-Straße und Vitra-Campus. Auf dem zehn Hektar großen Areal wird neuer Wohnraum für rund 1000 Menschen entstehen. Ein Großteil der Flächen ist in Privatbesitz, der Stadt gehört rund ein Viertel der Grundstücke. Auch Baugenossenschaft und Städtische Wohnbau haben hier Grundstücke. Die Entwurfsplanung für die Erschließung ist fertig, so dass jetzt die Ausführungsplanung europaweit ausgeschrieben werden kann. Huber rechnet mit einem Beginn der Erschließung in der zweiten Jahreshälfte 2017. Straßenausbau, Straßenbeleuchtung, Fernwärme, Wasser- und Abwasserleitungen sowie Breitbandausbau stehen an. An die vier Millionen Euro müssen dafür investiert werden. Allein die Abwasserplanung wird im kommenden Jahr 822 000 Euro verschlingen. 2018 fallen dann 1,5 Millionen Euro für den Straßenausbau und 2019 zum Abschluss der umfangreichen Erschließungsmaßnahmen weitere 650 000 Euro an. Wenn alles glatt läuft, kann laut Huber 2018 mit dem Bau der ersten Häuser begonnen werden. Es sind in dem Gebiet ausschließlich Mehrfamilienhäuser, Reihenhaustypen mit drei Stockwerken, geplant. Für die Kernstadt ist dies das letzte große Baugebiet. Am Rande der Hohen Straße, an der Leimgrubenstraße, wird die WoGe 36 Wohnungen im Zusammenhang mit dem Neubau für die Diakonie realisieren.

Auch die 70 Ar große Fläche westlich des Hieber-Markts (Tulpenfeld) soll zeitgleich mit der „Hohe Straße“ erschlossen werden. Dort werden nicht nur 80 bis 100 Wohnungen entstehen, sondern auch die Heizzentrale für das Fernwärmenetz, da das Blockheizkraftwerk an der Gemeinschaftsschule nicht ausreicht, um das gesamte Neubaugebiet mitzuversorgen.

Im Flächennutzungsplan sind in Haltingen noch größere Wohnbauflächen ausgewiesen, zum einen in Haltingen-West und zum anderen am Weilweg.

Weiter lässt das Baugebiet „Hinterm Dorf III“ in Ötlingen auf sich warten. Die Stadt will, wie Huber erläutert, zunächst noch Grundstücke erwerben, damit die Umlegung schneller vorangeht. Dazu sollen im neuen Jahr Gespräche mit den Grundstückseigentümern geführt werden. Durch Personalwechsel in der Grundstücksabteilung sei dies früher nicht möglich gewesen.

Ansonsten setzt die Stadt – schon aus Gründen der Flächenarmut – „auf Innen- statt auf Außenentwicklung“, betont der Erste Bürgermeister. Das heißt, innerörtliche Baulücken sollen zuvorderst geschlossen werden. Dazu zählen unter anderem der „Chrischonablick“ in Alt-Weil, das frühere Uhrenfabrikgelände Schätzle, wo 23 Wohnungen entstehen, das Johannesquartier mit 50 Wohnungen, der Messeplatz, auf dem als nächster Bauabschnitt das Projekt Stuckert mit 31 Wohnungen umgesetzt wird, das frühere Hemmerle-Areal in Haltingen, auf dem Investor Pöpperl elf Reihenhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser mit 30 Wohnungen bauen will und das Haltinger Grieloch mit 60 Wohnungen.

Am Friedlinger Zoll hat die Stadt noch ein Grundstück gegenüber den Öltanks auf Schweizer Seite, das in Zusammenarbeit mit der Dreilandplanung grenzüberschreitend entwickelt werden soll.

Huber weist aber auch auf die Kehrseite der Nachverdichtung hin: Diese hat zusätzlichen Verkehr zur Folge.

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