Der Zugang von der Trambrücke zu den Bahngleisen, der sogenannte Dreizack, wird erheblich teurer als angenommen. Rund eine Million Euro mehr müssen für die Freimachung des Baufelds, um beim laufenden Bahnbetrieb arbeiten zu können, aufgewendet werden. Planer der Bahn haben sich offensichtlich erheblich verrechnet. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Das war eine böse Überraschung, mit der der Gemeinderat am Dienstagabend konfrontiert worden ist. Innerhalb weniger Monate, von der Kostenschätzung im Dezember 2015 bis zur Kostenberechnung im Juli 2016, hatte DB international neue Zahlen vorgelegt, die die Kosten für die Baufeldfreimachung um eine satte Million Euro mehr ausweisen. Statt der erwarteten 893 000 Euro muss die Stadt nun 1,99 Millionen Euro dafür ausgeben. Die Kosten für den gesamten Dreizack schlagen jetzt mit 7,3 Millionen Euro zu Buche. Nach Angaben von Rudolf Koger beteiligt sich – nach dem für das Tram-Projekt festgelegten Schlüssel – der Schweizer Bund mit 50 Prozent an den Kosten. Gesamtkosten für den Dreizack liegen jetzt bei 7,3 Millionen Heftige Kritik an dieser Kostensteigerung und den Planern der Bahn gab es von Stadtrat Dr. Axel Schiffmann (UFW). „Ich weiß nicht, wie man innerhalb weniger Monate um eine Million Euro daneben liegen kann. Das ist völlig fahrlässig geplant. In der Form habe ich so etwas noch nicht erlebt, seit ich im Gemeinderat bin.“ Darüber hinaus wollte Schiffmann wissen, ob dies einem Zeitdruck geschuldet sei. Baufeldfreimachung weitaus aufwendiger als ursprünglich angenommen „Bei der Bahn ist man nie vor Überraschungen sicher“, sagte Wolfgang Roth-Greiner (FDP) und fragte, ob man bei einer Kostensteigerung von mehr als 100 Prozent die Bahn zu einer Kostenbeteiligung heranziehen könne. Doch da sieht Koger nach den bisherigen Erfahrungen keinerlei Chancen. Der Bürgermeister führte nochmals die Gründe an, die ihm von der Bahn für diese massive Kostensteigerung bei der schwierigen und komplexen Baufeldfreimachung mitgeteilt worden sind. Danach müssen in der Oberleitung zusätzliche Trenner eingebaut werden, damit kleinere, stromlose Abschnitte gebildet werden können. Denn die Arbeiten werden bei laufendem Betrieb ausgeführt. Außerdem muss das Mittelspannungskabel verlegt werden. Diese Arbeiten können nur zu bestimmten Zeiten, also in sogenannten Speerpausen, ausgeführt werden. Das alles sei zeit- und arbeitsaufwendig. Hinzu kommt, dass all das nach Beendigung der Arbeiten wieder muss. Arbeiten nur während des laufenden Bahnbetriebs möglich Koger geht davon aus, dass im November mit den eigentlichen Bauarbeiten für den Dreizack begonnen werden kann. Mitte 2018 sollen die Bahnsteige von der Trambrücke aus erreichbar sein.