Der FC Friedlingen hat am Samstag grünes Licht für eine Fusion mit dem FC  Bosporus gegeben. Am Mittwoch sind dessen Mitglieder gefragt. Weil am Rhein (jsal). Eine große Zahl von älteren Pokalen ziert die Vereinsgaststätte des FC Friedlingen, doch schon lange ist keiner mehr dazugekommen. Um sportlich wieder auf eine erfolgreiche Spur zu kommen, lud der Vorsitzende Nico Schühlein am Samstag zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ein: einziges Thema war die Fusion mit dem FC Bosporus. 45 Mitglieder waren gekommen, um über die Zukunft ihres Fußballvereins zu entscheiden. Das Ziel der Fusion sei es, den Fußball in Friedlingen voranzubringen und den Jugendlichen etwas bieten zu können, erklärte Schühlein. Beide Vereine könnten aus dem Zusammenschluss profitieren. Während es beim FC Friedlingen an Trainern fehlt, welche beim FC Bosporus in größerer Zahl vorhanden sind, würde der FC Bosporus eine neue Heimat in Friedlingen bekommen, mit Sanitäranlagen und einer Sportgaststätte. Riza Bilici gab sogar die Perspektive, in die Bezirksliga aufzusteigen oder mit dem SV Weil mithalten zu können. Warum nicht einfach eine Spielgemeinschaft gebildet wird, begründete der sportliche Leiter des FC Bosporus Riza Bilici mit schlechten Erfahrungen aus dem Raum Freiburg. Dort hätten Vereine beispielsweise nicht weiter aufsteigen dürfen. Zudem machte er deutlich, dass es nicht die Absicht des FC Bosporus sei, den FC Friedlingen zu übernehmen. Man wolle als größerer, stärkerer und organisierterer Verein auf Nachhaltigkeit bauen, ergänzte Schühlein. Vor allem ältere Mitglieder waren um die Tradition besorgt. Nicht nur bei der Namensgebung wurde dies deutlich, auch das Sportheim an der Tullastraße war ein Diskussionspunkt. Riza Bilici besänftigte jedoch, man könne einen Vertrag aufsetzen, der eine Regelung für die Nutzung der Vereinsgaststätte festhalte, lediglich der Sanitärtrakt sei für den Sport zwingend notwendig. Nach teils energisch geführten Wortwechseln zwischen besorgten Mitgliedern und dem Vorstand stimmten die Mitglieder geheim ab. Für eine Fusion war eine Zweidrittelmehrheit nötig. Mit zehn Gegenstimmen, einer Enthaltung und 34 Ja-Stimmen fiel das Ergebnis dann doch deutlich für eine Fusion aus. Auch der vorgeschlagene Name „Bosporus FC Friedlingen“ fand mit 39 Ja-Stimmen, vier Enthaltungen und zwei Gegenstimmen Zustimmung. Bilici und Schühlein zeigten sich nach den Abstimmungen zuversichtlich, ihr Ziel, den Fußball in Friedlingen wieder attraktiv zu machen, erreichen zu können. Sollten am kommenden Mittwoch die Mitglieder des FC Bosporus ebenfalls zustimmen, so würde die Fusion zum 1. Juli 2017 vollzogen. Als Vereinsfarben könnten sich die Vorstände der beiden Vereine Schwarz und Weiß vorstellen. Auch ein neues Wappen, welches die jetzigen vereint, sei in Arbeit.