Von Daniela Buch Weil am Rhein. „Wow, das war Action!” Was einem kleinen Jungen im Publikum nach der ersten Darbietung der Trommelgruppe spontan herausrutschte, darf als Bewertung auch für das gesamte Begegnungskonzert der Schulmusik gelten, das am Dienstagabend im Haus der Volksbildung spektakulär über die Bühne ging. Das Konzert, das vom Staatlichen Schulamt Lörrach veranstaltet wurde, war Teil des musikpädagogischen Programms „Begegnungen der Schulmusik” und wurde als solches vom Kultusministerium unterstützt. „Ihr investiert viele Stunden und auch Freizeit in die Musik. Das Konzert gibt uns Gelegenheit, zu präsentieren und hören, was ihr macht. Jede Schule macht ihre ganz eigene Musik”, erklärte Organisatorin Regina Weismann, Lehrerin am Kant-Gymnasium und Beauftragte im Team der Schulmusik für die Begegnungskonzerte, an die Schüler gerichtet. Der verbindende Charakter des Konzerts liege zum einen darin, dass es öffentlich und für jeden Interessierten zugänglich sei. Zum anderen in der Begegnung der musizierenden und singenden Ensembles untereinander. Mit einem Reigen eingängiger Melodien aus Klassik, Folkmusik und Moderne, vom Bach-Menuett bis zum Bananenboot-Song aus der Karibik, gelang der Bläserklasse der Grundschule Obersäckingen unter der Leitung von Alexander Schmidt ein schöner Einstieg. Hier knüpfte der Schulchor der 3. und 4. Klassenstufe der Grundschule Vorderes Kandertal Binzen mit Chorleiterin Eveline Bayer an und bot einen flotten, von Liedern unterschiedlicher Sparten geprägten Auftritt, der so bezeichnende Botschaften enthielt wie „Hey, lasst uns singen, da brauchen wir kein Handy und kein MP3”, und einen extra für den Anlass einstudierten „DJ Jacky Rap” zur „Bruder Jakob” Melodie. Die Rhythmus- und Trommel AG der Realschule Dreiländereck unter der Leitung von Marc Vetter gewann im Nu eine große Fangemeinde. Das gekonnte Trommeln, Stampfen und Klatschen, das in mitreißenden Improvisationen zum Ausdruck kam, sorgte für Jubel und Applaus, und die Grundschüler aus Binzen, die es kaum auf ihren Plätzen hielt und begeistert nach einer Zugabe riefen, wurden denn auch prompt aktiv eingebunden. Nach der Pause stieg der Schulchor der Hans-Thoma-Schule, der in Kooperation mit der Musikschule betrieben wird, unter der Leitung von Claudia Schubert mit dem Liederzyklus „Die Frostianer und die Frühlingsboten” von Uli Führe ins Programm ein. Der Chor bot damit den feingeistigen, poetischen Teil des Konzerts und lockte sogar buchstäblich die Sonne hinter den Wolken hervor, die fortan einen warmen Schimmer im Saal ausbreitete. Als Gastgeber trat das Kant-Gymnasium mit dem Crazy Chor der Unterstufe unter der Leitung von Regina Weismann auf die Bühne. Zu Ehren des am gleichen Tag tödlich verunglückten Komponisten James Horner sang der Chor zum Einstieg den Titanic Filmsong „My heart will go on”, und blieb auch danach in emotionalen Gefilden mit „I see fire” und „Someone like you”. Der letzte Titel „Auf uns”, instrumental von Lehrer Radion Burg (Klavier), und den ehemaligen Abiturienten Mika Simeth (Bass) und Jan Knössel (Schlagzeug) begleitet, brachte alle Anwesenden auf die Beine und regelrechte Partystimmung in den Saal. Schulrätin Judith Maier, am Schulamt für den Bereich Schulmusik zuständig, fand am Ende lobende Worte an alle Teilnehmer und Komplimente für die durchweg tollen Leistungen, und überreichte an jede Schule eine Urkunde des Landes Baden-Württemberg. Besonders dankte sie Regina Weismann, die das Begegnungskonzert so wunderbar organisiert hatte. „Miteinander Musik zu machen und zu singen ist Herzensbildung”, gab Judith Maier den Kindern und Jugendlichen mit auf den Weg.