Weil am Rhein Müller: Jetzt ist die Politik am Zug

Weiler Zeitung

Schwerverkehrszentrum: Gespräch mit der Regierungspräsidentin / Gutachten wird in Auftrag gegeben

Von Siegfried Feuchter

Beharrlich verfolgt Thomas Müller, Leiter des in Weil am Rhein ansässigen Verkehrskommissariats, seine Idee eines trinationalen Schwerverkehrszentrums an der Autobahn. Mittlerweile ist er einen Schritt weitergekommen, denn er hat es geschafft, dieses langfristig zu sehende Großprojekt auf die politische Schiene zu hieven.

Weil am Rhein. Weil das Dreiländereck eine Verkehrsdrehscheibe Europas ist und weil vor der Gemeinschaftszollanlage lange Lkw-Staus auf der Autobahn an der Tagesordnung sind, schwebt Müller, wie schon berichtet, nach dem Vorbild in Erstfeld vor dem Schweizer Gotthardtunnel ein trinationales Schwerverkehrszentrum vor. Dadurch soll der Lastwagen-Stau abgebaut und die auf der Autobahn parkenden Brummis verschwinden. Dies würde auch die Stauzeiten für die Berufspendler auf dem Weg zum Arbeitsplatz verkürzen, ist Müller im Gespräch mit unserer Zeitung überzeugt.

Die Frage ist nur, wo es zwischen Weil am Rhein und Neuenburg die benötigten freien Grundstücke gibt und ein solches Schwerverkehrszentrum gebaut werden könnte. „Die Flächen zwischen Rhein und Autobahn sind begrenzt“, weiß Müller. Das landwirtschaftlich genutzte Beregnungsgebiet zwischen der Firma ARaymond und der Kläranlage Bändlegrund kommt auch nicht in Frage. Die Stadt hat jedenfalls schon zu erkennen gegeben, dass diese Flächen für einen Lkw-Vorstauraum nicht zur Verfügung stehen. Unabhängig davon ist der Leiter des Verkehrskommissariats entschlossen, an seiner Idee festzuhalten.

Inzwischen hatte er ein Gespräch mit Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, um sie für die Idee eines Schwerverkehrszentrums zu begeistern. Ergebnis: Das Regierungspräsidium wird nun ein Gutachten in Auftrag geben, welche Flächen grundsätzlich in dem Abschnitt in Frage kämen und für ein solches Projekt, ein Lkw-Vorstauraum auf einem großen Parkplatz, auch geeignet wären. Denkbar wäre ebenso eine große Lösung, wobei der Verkehrskommissariatsleiter die alte Zollanlage in Ottmarsheim im Blick hat.

Müller weiß, dass er noch „ein paar dicke Bretter bohren muss“, um sein Ziel zu erreichen. Dazu gehört auch die Frage einer Vorverzollung. Da diese von entscheidender Bedeutung für die Realisierung des Projekts ist, will der Verkehrskommissariatsleiter zunächst das Gespräch mit dem Präsidenten der deutschen Zollverwaltung, der Generaldirektion in Bonn, suchen. Dabei hofft Müller, dass ihm der hiesige Bundestagsabgeordnete Armin Schuster (CDU) hilft, die entsprechenden Türen zu öffnen.

Ein Schwerverkehrszentrum würde laut Verkehrskommissariatsleiter einige Probleme auf der Autobahn vor der großen Zollanlage lösen. Wenn nämlich entlang der Autobahn ein im kilometerlangen Stau stehender Schwerlaster die Fahrspur wechselt, was immer wieder vorkommt, bilden sich sofort lange Rückstaus. Auch ist ein Verkehrschaos vorprogrammiert, wenn innerhalb des Staus sich ein Unfall ereignet.

Noch ist es ein langer Weg zu einem trinationalen Schwerverkehrszentrum, doch Müller gibt sich kämpferisch: „Ich bleibe am Ball.“

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