Das Rathaus platzt aus allen Nähten. Deshalb soll das 1964 eingeweihte Verwaltungsgebäude mit einem sechsgeschossigen Neubau um 3350 Quadratmeter erweitert werden. 50 zusätzliche Büros werden geschaffen, um dadurch auch die ausgelagerten Abteilungen unter einem Dach integrieren zu können. Ob es für die Planung einen Wettbewerb gibt, steht noch nicht fest. Von Siegfried Feuchter Weil am Rhein. Wie notwendig eine Rathauserweiterung ist, hat Bürgermeister Christoph Huber in der gemeinsamen Sitzung des Bau- sowie des Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschusses verdeutlicht. An der Notwendigkeit einer Erweiterung gibt es bei den Stadträten keine Zweifel, deshalb haben sie die Verwaltung auch einstimmig beauftragt, die weiteren Schritte einzuleiten. Übrigens: Just, als sich die beiden Ausschüsse mit dem Thema Rathaus beschäftigten, blitzte und donnerte es kurz – sozusagen ein kräftiger Donnerschlag zur Rathauserweiterung. Ein Donnerschlag zur Rathauserweiterung Es gibt keine Leerstände im bestehenden Verwaltungsgebäude. Wegen der Raumknappheit mussten Abteilungen wie das Kulturamt, die Musikschule, die Sozial-, Schul- und Sportabteilung und die WWT schon vor Jahren ausgelagert werden. Denn innerhalb des Rathauses sind laut Huber alle Flächen ausgereizt. Es mussten sogar schon Flurbereiche zu Büro- und Besprechungszimmern umfunktioniert werden, dies zumal, da im Laufe der Jahre zusätzliche Aufgaben auf die personell aufgestockte Verwaltung hinzugekommen seien. Huber erinnerte daran, dass in den über 50 Jahren, seit das Rathaus steht, die Stadt gewachsen ist. Damals gab es 18 000 Einwohner, heute sind es 30 000. In der Vergangenheit, so der Bürgermeister, habe es immer wieder Anläufe zu einer Erweiterung gegeben. Das vorhandene Gebäude mit einer Statik aus den 60er Jahren könne aber nicht aufgestockt werden. Denn der erhöhte Aufwand, verursacht durch heutzutage schärfere Bestimmungen, würde in keiner Relation zu den Kosten stehen. Mit einem Neubau, der neben Büroräumen auch Besprechungszimmer und eine Mensa für die Mitarbeiter vorsieht, könnten dagegen laut Huber die Raumprobleme gelöst werden. Außerdem würden damit zeitgemäße Arbeitsbedingungen geschaffen. Sechsgeschossiger Bau mit 50 Büroräumen Herve Roséfort, Leiter des Gebäudemanagements, stellte die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie vor, in der der Raumbedarf ermittelt worden ist. In jedem Fall kann die Erweiterung des Rathauses auf der vorhandenen Grundstücksfläche realisiert werden, nämlich durch einen fünfgeschossigen Neubau mit Attikageschoss hinter dem Rathaus – und zwar dort, wo sich jetzt die Hausmeisterwohnung und die Sozial- und Schulabteilung befinden. Dieser Erweiterungsbau könnte mit einem Gang direkt ans bestehende Rathaus angebunden werden. Das Raumkonzept kann sich die Verwaltung wie folgt vorstellen: Im Erdgeschoss sowie in drei Obergeschossen sollen 50 zusätzliche Büroräume mit je 20 Quadratmetern Größe sowie verschiedene Besprechungsräume, EDV-Schulungsraum (insgesamt 2 400 Quadratmeter) entstehen. Das vierte Obergeschoss enthält Reserveflächen für Büros sowie Besprechungszimmer (insgesamt 600 Quadratmeter), während im fünften OG (Staffelgeschoss) eine Mensa für die Mitarbeiter (350 Quadratmeter einschließlich Terrasse) vorgesehen ist. Die benötigte gesamte Brutto-Geschossfläche in dem Neubau gab Roséfort mit 3350 Quadratmetern an. Bis im Herbst soll feststehen, wer den Bau plant (siehe auch nebenstehenden Bericht). Welches Verfahren nun zur Vergabe der Planung gewählt wird, ob mit vorgeschaltetem Verhandlungsverfahren drei Architekten beauftragt werden oder ein Wettbewerb, an dem sechs bis zehn Planungsbüros teilnehmen, ausgelobt wird, ist noch offen. In jedem Fall soll noch im März eine Bewertungskommission, der auch Mitglieder aus allen Fraktionen angehören, gebildet werden. Diese muss sich auf das weitere Vorgehen einigen.