Pfarrerin Sabine Wagner ist am Sonntagnachmittag im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes und im Beisein von rund 200 Besuchern offiziell in ihr Amt eingeführt worden. Die drei Pfarrstellen der evangelischen Kirchengemeinde in Weil am Rhein sind damit wieder komplett besetzt. Von Daniela Buch Weil am Rhein. Die Amtseinführung war bewusst auf den Nachmittag verlegt worden, um möglichst vielen Besuchern die Gelegenheit zur Teilnahme zu ermöglichen. Gekommen waren vor allem Mitglieder aus allen drei evangelischen Kirchengemeinden, aus der katholischen Seelsorgeeinheit und aus den befreundeten Kirchengemeinden aus Frankreich und der Schweiz, ebenso die frühere Pfarrerin Anja Rahmelow. Dekanin Bärbel Schäfer, die den Gottesdienst leitete, nahm die Amtseinführung zum Anlass, um Dank an all jene auszusprechen, die während der langen Jahren der Vakanz die Gemeindearbeit unterstützt und an vielen Stellen ausgeholfen hatten: die Pfarrvertreter und Prädikanten, die Pfarrkollegen im Ruhestand, Sekretärinnen, die mehr Arbeit bewältigten, sowie die Kirchenältesten, die „den Laden am Laufen hielten“ – und nicht zuletzt die Kerngemeinde, die der Friedensgemeinde die Treue hielten. Wie stark das Neue nun Geltung erfahre oder dem Wunsch Raum gelassen werde, die alten Gewohnheiten gemäß der Tradition wieder voll aufleben zu lassen, sei für die Friedensgemeinde „die spannende Frage“, meinte Dekanin Schäfer. Die Entscheidung von Sabine Wagner, in der Friedensgemeinde bleiben zu wollen, habe auch daran gelegen, dass sie das Gefühl habe, sich als Pfarrerin mit ihrer Art, ihren Gaben und Ideen gut einbringen zu können. Manches Neue wolle sie anstoßen, aber gut Bewährtes beibehalten und unterstützen. Persönlich hoffe sie auf einen „erneuten Glanz der alten diakonischen Gemeinde“, sagte Dekanin Schäfer. Für die Zukunft gelte es nun in der Gemeindeleitung zu beraten, wie sich die Friedensgemeinde in ihrer Verbundenheit mit den anderen beiden Gemeinden in der Stadt stärken und aufbauen lasse. Der Gottesdienst war vom Gospelchor Chorisma unter der Leitung von Heinz Breininger mitgestaltet worden. Die Orgel spielte Martin Bößwetter. Rahel Eßberger und Poon Marinelli erfreuten die Festgesellschaft beim Empfang, der im Anschluss in den Gemeinderäumen unter der Kirche stattfand, mit instrumentalen Stücken am Cello. Blumen, Präsente und herzliche, von Freundschaft gezeichnete Worte gingen an die neue Pfarrerin. Von der Friedensgemeinde erhielt Sabine Wagner ein Bootsmodell als Geschenk und symbolisches Zeichen dafür, dass sie fortan das Gemeindeschiff steuern und alle Klippen umsegeln werde, wie Kirchenälteste Erika Siegwolf formulierte. Bevorstehende Zusammenarbeit Die Pfarrkollegen Walter Baßler von der Johannesgemeinde und Michael Hoffmann aus Alt-Weil freuten sich auf die bevorstehende Zusammenarbeit. Im Namen der benachbarten katholischen Kirchengemeinde Guter Hirte drückte Manfred Listl die Zuversicht und Bereitschaft auf weiterhin gute ökumenische Beziehungen aus. Einen Gruß zur Amtseinführung ließ Studienkollegin Anna Quaas, heute Pfarrerin in Köln, an Sabine Wagner übermitteln: „Du bist die ideale Mischung aus brillanter Theologin und Wissenschaftlerin und Mensch mit Herz und vielen guten Ideen.“