Schock für die Johannesgemeinde: Das neue Zentrum der Gemeinde wird, wie Gerd Tausendfreund vom Ältestenkreis in der Gemeindeversammlung bekanntgab, doppelt so teuer wie ursprünglich angenommen. Statt der 910 000 Euro, die als Kostenschätzung vor drei Jahren ermittelt und vom Oberkirchenrat in Karlsruhe auch genehmigt worden waren, kostet der Neubau jetzt 1,8 Millionen Euro. Weil am Rhein (rhro). Bekanntlich wurde ein Teil des Kirchengeländes an einen Investor verkauft, was den Abriss des Pfarrhauses und des Gemeindehauses zur Folge haben wird. Der Investor will mehrere Wohnhäuser errichten. Auf dem bei der Gemeinde verbleibenden Areal wird nach den Plänen der Architekten Thoma, Lay, Buchler in neues Gemeindehaus erstellt. Und dieses wird nun nach der neusten Kostenberechnung erheblich teurer. Der Sprecher des Ältestenkreises, Hans-Dieter Nagel, moderierte die Versammlung. Der Beauftragte des Ältestenkreises für die Neubauaktivitäten, Gerd Tausendfreund, teilte der Versammlung mit, dass der Verkauf des Gehwegs an der Schillerstraße an die Stadt abgeschlossen sei. Die bauliche Wunschliste der Johannesgemeinde wurde vor einiger Zeit schon vom Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe (EOK) abgesegnet. Die von den Sachverständigen des EOK ermittleten Baukosten in Höhe von 910 000 Euro waren genehmigt worden. Wie Tausendfreund ausführte, sind nun die Baupläne für das Vorhaben vom beauftragten Architekturbüro erstellt worden und damit einhergehend natürlich auch der Finanzplan. Und nun kam der Schock: Die Realisierung des Projekts würde genau das Doppelte kosten wie vom EOK ursprünglich angenommen. Dies rührt unter anderem daher, dass in der ersten Kostenschätzung das eine und andere nicht berücksichtigt worden ist, außerdem die Tatsache, dass die Baupreise in der Nähe zur Schweiz höher liegen als anderswo. Laut Tausendfreund befindet man sich nun in einer misslichen Lage, denn der EOK stelle sich quer und verweigere die Genehmigung für die rund 1,8 Millionen Euro neu errechneten Baukosten. Man wolle nun versuchen, so Tausendfreund, über Einsparungen die Kosten zu drücken, um so den EOK doch noch umstimmen zu können. Der Zeitplan für den Abschluss der Bauarbeiten bis Weihnachten 2017 sei unter diesen Umständen auf keinen Fall einzuhalten. Über einen neuen Endtermin könne er, Tausendfreund, keine Aussage machen. Auf die Frage aus der Gemeinde, was passiert, wenn der EOK bei seinem Nein bleibt, meinte Tausendfreund: „Dazu sage ich nur, die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Pfarrer Walter Baßler erläuterte das weitere Vorgehen, wenn die Kirche in absehbarer Zeit nicht mehr genutzt werden kann. Ab diesem Zeitpunkt werde man als erste Gemeinde in Weil die christliche Gemeinschaft üben und abwechselnd die Gottesdienste in Alt-Weil und Friedlingen besuchen, sagte Baßler. Um den Zusammenhalt der Gemeinde während der Diaspora zu gewährleisten, sollte man regelmäßige Treffen veranstalten, regte Christa Grommelt, Vorsitzende des Ältestenkreises, an.