Für den neuen Vorstand des Stadtjugendrings liegt der Arbeitsschwerpunkt auch nach den ersten sechs Monaten nach wie vor auf formalen und organisatorischen Dingen. Die Bilanz der Delegiertenversammlung am Montagabend zeigte, dass es noch viel zu tun gibt. Von Daniela Buch Weil am Rhein. An der geringen Bereitschaft zur Teilnahme an den Versammlungen hat sich noch nichts geändert. Insgesamt waren inklusive Vorstand nur acht Teilnehmer aus den Verbänden CVJM Weil, der DLRG, des ESV und der Pfadfinder anwesend, so dass die Versammlung geschlossen und eine Viertelstunde später, wie angekündigt, eine außerordentliche Versammlung eröffnet werden musste. Neue Satzung nötig Vorsitzender Jörg Corsten machte dennoch eine positive Entwicklung insofern aus, dass sich einige Verbände – das Jugendrotkreuz und der CVJM Haltingen – immerhin entschuldigt hatten und nicht wortlos fernblieben. Welchen inhaltlichen Anspruch der Stadtjugendring in Zukunft verfolgen möchte, welche Aufgaben und Ziele über die Verteilung von finanziellen Zuschüssen hinaus formuliert werden, muss noch geklärt werden. Gab es bei der Gründung des Dachverbands noch kein Jugendparlament und keine Stadtjugendpflege, so sind die Bereiche der politischen Vertretung und der offenen Jugendarbeit nunmehr abgedeckt. Die Erstellung einer neuen, zeitgemäßen Satzung soll demnächst in Angriff genommen werden. Anstelle des bisherigen Internetauftritts habe man sich testweise für eine Facebook-Seite entschieden. Als nächster Schritt stehe nun der Aufbau eines E-Mail-Verteilers an, um den Kontakt im Innern zu stärken, bevor nach außen kommuniziert werde. Nach Durchsicht der Mitgliedsliste, die zuletzt 1995 aktualisiert worden ist, wurde festgestellt, dass einige Verbände aus formalen Gründen auszuschließen wären, beispielsweise, weil der Beitritt nicht schriftlich dokumentiert worden sei, formelle Beschlüsse fehlten oder der Verband nicht mehr existiere. Zehn Verbände würden dann noch verbleiben sowie die SMV-Vertretungen der weiterführenden Schulen. Mit Letzteren will Vorsitzender Corsten nun über die Schulleiter eine Kontaktaufnahme versuchen, um abzuklären, inwiefern überhaupt noch Interesse am Stadtjugendring bestünde. Kontakte suchen In Kontakt treten möchte der Vorstand außerdem mit der Jugendorganisation des Lions-Clubs und generell eine Übersicht erstellen, welche weiteren Organisationen und Verbände aus dem Stadtgebiet für eine Mitgliedschaft in Frage kämen. Künftig soll auch die Aufnahme neuer Mitgliedsverbände über einen einfachen Beschluss hinaus anhand verbindlicher Kriterien geregelt werden, darunter das Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung sowie die nachgewiesene Ausbildung der Jugendleiter. Neben der Bezuschussung von Übernachtungen bei Jugendfreizeiten und Materialanschaffungen ist angedacht, künftig auch Schulungen zu unterstützen. Das Vermögen beläuft sich derzeit auf 3300 Euro, wie Kassierer Armin Löchle informierte. Der seitens des Gemeinderats bewilligte Jahreszuschuss werde der Stadtjugendring für dieses und das kommende Jahr erhalten. Die vergangenen drei Jahre hatte die Stadt nichts überwiesen und dies mit fehlenden Nachweisen der Kassenführung begründet. Beschlossen hat die Versammlung die Abschreibung von Spiel-, Koch-, Zelt- und Technikmaterialien, deren Bestände zum überwiegenden Teil nicht mehr auffindbar oder in verschlissenem Zustand seien. Der für die Vorstandsarbeit angeschaffte Computer soll gegen eine Spende abgeschrieben werden. Die nächste Delegiertenversammlung findet am 13. März 2017 um 19.30 Uhr in der ehemaligen Feuerwache in Otterbach statt. Auf der Tagesordnung sollen dann noch keine Entscheidungen stehen. Geplant ist die Vorstellung und Diskussion über die Satzung, die Logo-Entwürfe sowie die Vorstellung des rund 100 Mitglieder umfassenden DITIB Jugendverbands Weil am Rhein der türkisch-islamischen Union der Anstalt für Religion, der die Aufnahme im Stadtjugendring beantragt hat.