Weil am Rhein   (sif).  Sehr langwierig gestaltete sich die Besetzung der beschließenden Ausschüsse und die Wahl der Vertreter in die  verschiedenen Gremien wie zum Beispiel in die Aufsichtsräte der städtischen Gesellschaften und Verbandsversammlungen. Dies deshalb, weil der Gemeinderat in seiner konstituierenden Sitzung nicht, wie von den Fraktionen vorgesehen, offen abstimmen konnte, sondern weil auf Verlangen des neu in den Gemeinderat gekommenen NPD-Stadtrats Andreas Boltze geheim gewählt werden musste. Über eine Stunde samt Sitzungsunterbrechung wegen notwendiger Stimmzettel wurde dafür benötigt. Doch dieses zeitaufwendige Prozedere nutzte ihm wenig, denn am Ende war er weder in einem beschließenden Ausschuss noch in einem anderen Gremium vertreten. Keine Fraktion war nämlich bereit, dem „Einzelkämpfer“ der Rechtsextremen einen Sitz in den Ausschüssen freiwillig abzutreten. Boltze hatte sich für eine Mitarbeit im Oberzentrumsausschuss, im Schulbeirat, in den Aufsichtsräten von WWT und Rheinhafengesellschaft interessiert, wie er auf Nachfrage von Oberbürgermeister Dietz bemerkte. Nachdem Oberbürgermeister Wolfgang Dietz eingangs grundsätzlich appelliert hatte, Brücken zu bauen, meinte der neue Stadtrat enttäuscht: „Ich stehe jetzt am Ufer ohne Brücke.“ Boltze ist zwar nicht von den Sitzungen der Ausschüsse ausgeschlossen, sondern kann als gewählter Gemeinderat überall teilnehmen und hat auch Rederecht, nur kann er in den Ausschüssen nicht mit abstimmen. Bei den Entscheidungen im Gemeinderat dagegen ist er stimmberechtigt.