Weil am Rhein OB: Historischer Bund des Helfens

Weiler Zeitung
Günter Lenke vom Kreisfeuerwehrverband (links) ehrte Kommandant Klaus Gempp (Mitte) und Abteilungskommandant Stadt Hubert Strohmeier (rechts) mit dem Feuerwehrehrenkreuz in Silber (zweithöchste Bundesehrung) und überreichte auch den Ehefrauen Gudrun Gempp (Zweite von links) und Heidi Strohmeier einen Blumenstrauß. Über die Ehrungen berichten wir noch ausführlich. Foto: Weiler Zeitung

Gelungener Auftakt: Festakt der Feuerwehr Weil am Rhein zum 150-Jahr-Jubiläum im Weiler Rathaus

Von Carina Stefak

Weil am Rhein. Mit einem großen Festakt und 300 geladenen Gästen hat die Freiwillige Feuerwehr den Auftakt ihrer Feierlichkeiten zum 150-Jahr-Jubiläum im Weiler Rathaus gefeiert. Dass der offizielle Teil der Grußworte, Reden und Glückwünsche mit sportlichen 94 Minuten veranschlagt und nahezu perfekt eingehalten wurde, kam nicht nur den Kameraden in ihren Uniformen entgegen.

„Marscherleichterung“ lautete das Stichwort, das Kommandant Klaus Gempp seinen Kameraden gleich nach dem Eröffnungsstück des Spielmannszugs Weil und Neuenburg gab – hörbare Erleichterung machte sich im Saal breit, und Jackett wie Krawatten landeten über den Stuhllehnen.

Die Reden fielen allesamt knapp aus, Oberbürgermeister Wolfgang Dietz machte als Schirmherr den Anfang, als Kommandant Gempp alle Gäste begrüßt hatte. Dietz gab einen anschaulichen Einblick in die Lebensverhältnisse der Menschen um 1865, dem Gründungsjahr der Feuerwehr Weil, erinnerte an deren Vorläufer und die Entwicklung einer Struktur durch den ersten Kommandanten Friedrich Fidel, unter dem drei Abteilungen entstanden: „Die Steiger, die Spritzenmannschaft und die Demolierabteilung“ – besonders für Letztere gab es lautes Gelächter.

Nicht nur was die technische Ausrüstung angeht, habe sich zwischenzeitlich vieles verändert – in einem wesentlichen Punkt aber gebe es eine historische Kontinuität: „Feuerwehrleute wollen helfen. Sie sind Männer und Frauen der Tat, sozusagen ein historischer Bund des Helfens“, sagte Dietz. Das „Beseeltsein von der Idee bürgerschaftlicher Selbsthilfe und gegenseitiger Unterstützung“ verbinde die Gründungskameraden mit den heutigen Wehrleuten und allen, die in den vergangenen 150 Jahren für die Gesamtwehr Verantwortung trugen – „eine wertvolle Tradition unseres Gemeinwesens“.

Die Feuerwehr sei eine jener „typischen kommunalen Aufgaben, die keinen Stillstand kennen“; stets stünden neue Anforderungen im Raum, etwa bei der Ausrüstung von Menschen, Fahrzeugen oder Geräten. Vor allem mit Blick auf die Tatsache, dass die Feuerwehr noch immer ein Freiwilligendienst sei, hob Dietz die 250 Einsätze hervor, die die Weiler Floriansjünger durchschnittlich pro Jahr bestreiten. Dazu kommen Schulungen, Übungen und Weiterbildung. Dieses nicht nur zeitlich hohe Engagement gelte es zu würdigen, sagte Dietz und zollte allen aktiven Kameraden und Mitgliedern der Altersmannschaft „die hohe Anerkennung, die sie verdienen“.

In diesen Dank schloss er auch die Lebenspartner ein, die nicht nur mit der regelmäßigen Störung des Privatlebens, sondern auch mit der ständigen Sorge um ihren Angehörigen leben. Gerade diesen Aspekt des Feuerwehrdiensts würdigten auch viele weitere Redner des Abends – Kommandant Gempp betonte:etwa: „Danke an unsere Familien, die Verständnis für unser oft zeitaufwändiges und nicht immer planbares Hobby haben.“

Gempp ergriff nach Abschluss der Grußworte erneut das Wort und dankte für die Glückwünsche. „Es ist schön, wenn man so gelobt wird, aber wir machen es ja gern.“ Ernster fügte er hinzu: „Nichtsdestoweniger müssen wir schauen, dass auch die Zukunft gesichert ist.“

Damit griff Gempp den Aspekt der Nachwuchsförderung auf, den auch Kreisbrandmeister Christoph Glaisner in seinem Grußwort zur Sprache gebracht hatte: „Die Freiwillige Feuerwehr ist kein Selbstläufer mehr. Wir müssen selbst danach schauen, dass wir auch künftig Mitstreiter finden“, so Glaisner. Auch deshalb, unterstrich Kommandant Gempp, habe man den Imagefilm über die Weiler Wehr gedreht, der beim Festakt uraufgeführt wurde und großen Applaus erntete (siehe Text oben).

Nach Grußworten von Glaisner, Günter Lenke vom Kreisfeuerwehrverband und Edi Strub, dem Präsidenten des Basler Feuerwehrvereins, der stellvertretend für alle Feuerwehren Glückwünsche zum Jubiläum überbrachte, überreichten Klaus-Michael Effert und Christian Arendt vom DRK-Ortsverein Weil am Rhein-Haltingen ein Fässchen Rothaus-Bier als Präsent. Geldgeschenke gab es auch vonseiten der Stadt und des Kreisfeuerwehrverbands.

Abschließend lobte Gempp in Abwesenheit Christian Demark, den Feuerwehrkommandanten des Distrikts Haut-Rhin in Saint Louis, zu dem die Weiler Feuerwehr seit einiger Zeit einen guten, grenzüberschreitenden Kontakt hat, der trotz gewisser Verständigungsschwierigkeiten weiter ausgebaut wird. u  Die Feierlichkeiten werden vom 10. bis zum 13. Juli fortgesetzt.

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