Weil am Rhein „Ötliger Pärli“ – ein Gedächtnisspiel

Weiler Zeitung

„Suchbilder-Bildersuche“ – aufwändiges, neues Projekt der Fotogruppe K6 / Präsentation am Tag der Kunst

Die Gruppe der ambitionierten Amateurfotografen „K6 Fotografie“ gründete sich 2008. Ihre Werke zeigen sie unter anderem beim „Tag der Kunst“ in Ötlingen und in Herbst-Ausstellungen im Hadid-Bau. Mitglieder sind Rolf Pessel, Heidi und Günter Schoch, Hanspeter Weiß, Antje Stolz, Karlfrieder Gempp und Martin Wölfle. Zu sehen sein werden am „Tag der Kunst“ auch Fotos des kürzlich verstorbenen Mitglieds Regina Leonhard. Kontakt: www.k6-fotografie.de

Von Jasmin Soltani

Weil am Rhein-Ötlingen. „Ein unterhaltsames Gedächtnisspiel für Jung und Alt“ versprechen die 120 handgefertigten Schachteln in warmem Rot, die Mitglieder der Gruppe „K6 Fotografie“ dieser Tage mit je 48 Bildpaaren bestückt werden.

„Ötliger Pärli“ nennen die ambitionierten Hobbyfotografen ihr neues Produkt, das in Anlehnung an das klassische  Memory-Spiel und im Zuge des Projekts „Suchbilder-Bildersuche“ zum „Tag der Kunst“ am 26. Juli in Ötlingen entstand. Dort wird es gemeinsam mit einer Fotoausstellung in der Scheune der Familie Gempp präsentiert.

Zum vierten Mal beteiligt sich die Gruppe „K6 Fotografie“ an dem von „Art Dorf“-Initiator Gerhard Hanemann organisierten „Tag der Kunst“. Zeigten die Fotografen beim ersten Mal vor sechs Jahren lediglich eine Auswahl ihrer Aufnahmen, so  haben die Ausstellungen auf Anregung von Mitglied Günter Schoch seither stets einem Bezug zu Ötlingen. Die Beiträge sollten schließlich auch einen kommunikativen Aspekt haben, fand er. Für einiges Aufsehen hatte denn auch die Ausstellung mit Porträts von über 80-jährigen Ötlingern gesorgt. Dann begaben sich die Fotografen mit „Nachgeschaut“ vor zwei Jahren auf die Spuren des Ötlinger Malers Karl Rösch und versuchten, seine Bilder nachzufotografieren.

„Diesmal geht es um einen besonderen Spaziergang durch Ötlingen“, verrät Karlfrieder Weiß. Für das Thema „Suchbilder-Bildersuche“, eine Idee von Heidi Schoch, sind die K6-Mitglieder mit ihren Kameras durch Ötlingen gestreift und haben Details an Gebäuden, in Gärten, Straßen und Höfen festgehalten - Alltägliches, das 100-fach gesehen und doch oft übersehen wird: ein Türgriff an einer verwitterten Holztür, eine Straßenlaterne aus besonderem Blickwinkel, Teile eines Fensterladens oder eines Schäferwagens, Bildausschnitte von Geräten, Seilen, Regenrohren.

Insgesamt 24 Motive kamen so zusammen. Am „Tag der Kunst“ werden sie in quadratischen Rahmen mit 70 Zentimetern Seitenlänge in der von Willi und Dora Gempp wie stets eigens für die Ausstellung ausgeräumten Scheune gezeigt und sollen die Besucher – Ötlinger wie Auswärtige – dazu anregen, gemeinsam über die Bilder zu rätseln und sich auf die Suche nach den Motiven zu begeben, sagt Günter Schoch.

Aus dem quadratischen Format der Werke entstand auf Anregung von Antje Stolz auch die Idee für das Memory. „Wir sind darauf sofort abgefahren“, erinnert sich Heidi Schoch. Allerdings hat kaum einer aus der Gruppe den riesigen Arbeitsaufwand überblickt, der damit noch auf alle zukommen sollte. Nicht nur die doppelte Menge an Motiven galt es, für ein ansprechend vielfältiges Spiel zu fotografieren, bald stand auch fest, dass sogar die Schachteln in aufwändiger Handarbeit selbst hergestellt werden mussten. „Alles andere wäre zu teuer geworden“, betont Günter Schoch – auch wenn Fabian Berger als Inhaber der Druckerei Hanemann die Fotografen wie immer großzügig unterstützt hat.

So wurde das Wohnzimmer der Familie Schoch immer wieder zur Manufaktur, in der die Gruppenmitglieder aus Kartons die Schachteln gefaltet und fixiert und anschließend die Böden und Deckel mit gedruckten und cellophankaschierten Folien beklebt haben, die Günter Schoch  entworfen hat. Ebenso aufwändig sind die lackierten Spielkarten; sie bestehen aus drei miteinander verschweißten Lagen. Auf der Vorderseite zeigen sie 48 verschiedene Motive im Doppelpack. Jedes Mitglied, auch die kürzlich verstorbene Regina Leonhard, ist dabei mit sechs Aufnahmen vertreten. Die Rückseiten tragen allesamt einen QR-Code mit dem Logo von „K6 Fotografie“, so dass man mit dem Smartphone auf die Homepage der Gruppe gelangen kann.

120 Kästchen müssen nun mit insgesamt 12 000 dieser Kärtchen bestückt werden, „und dabei dürfen wir keinen Fehler machen“, hält Heidi Schoch fest. Rund 100 Mann- beziehungsweise Fraustunden werden es am Ende für den handwerklichen Part der „Ötliger Pärli“ sein, schätzt sie. Das gemeinsame Basteln hat aber nicht nur einen Verkaufspreis von 19 Euro ermöglicht, sondern den Mitgliedern, die beim Fotografieren meist mit ihrer Kamera allein sind, auch viel Spaß gemacht.

Verkauft werden die „Ötlinger Pärli“ – solange der Vorrat reicht – am 26. Juli, dem „Tag der Kunst“, wenn die Ausstellung „Suchbilder-Bildersuche“ von 10 bis 20 Uhr zu sehen sein wird. „Dann kann man auch gleich mit dem Spielen beginnen“, ermuntert Günter Schoch.

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