Weil am Rhein Passendes Grün gesucht

Weiler Zeitung
Insgesamt vier Fußballplätze gibt es im Nonnenholz. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Sportkonzept: Bessere Nutzung der Plätze im Nonnenholz möglich / Winternaturrasen oder mobiler Kunstrase

Von Marco Fraune

Zwei neue Möglichkeiten werden für die Sportplätze im Nonnenholz jetzt geprüft. Ein Winternaturrasen als Alternative zum Kunstrasen sowie ein mobiler Kunstrasen für Fußballer auf dem benachbarten Tennisplatz sind nun mit im Rennen.

Weil am Rhein. Diese Möglichkeiten haben sich im Rahmen der Umsetzung des derzeit in Arbeit befindlichen Sportkonzepts ergeben, wie im Gemeinderat verdeutlicht wurde. Im Konzept geht es um die Planung für die Errichtung eines Kunstrasenplatzes im Nonnenholz, die Sanierung und Erweiterung des Sanitärtrakts sowie die Unterbringung von Geräten und Maschinen. Auch die Umwandlung des Trainingsplatzes in Haltingen in einen Kunstrasenplatz sowie die Sanierung des dortigen Sanitärtrakts und der Vereinsgaststätte sind enthalten (siehe Bericht unten), wobei die Umsetzung des Nonnenholzprojekts ab nächstes Jahr und des Konzepts in Haltingen ab dem Jahr 2019 erfolgen sollen.

Winternaturrasen statt Kunstrasen im Nonnenholz

Für den Platz 4 im Nonnenholz wurde mit einer Umwandlung zum Kunstrasenplatz geliebäugelt. Der mit der Planung des Kunstrasenplatzes auf dem jetzigen Tennenplatz beauftragte Gutachter, Eric Hardmann von der Firma Novoter aus Basel, hat als Alternative nun aber einen Winternaturrasenplatz angeregt. Statt auf einem Erd-/Sand-Gemisch wächst dieser auf einem mineralischen Granulat mit wenig beziehungsweise keinen humosen Anteilen. In den Herbst- und Wintermonaten ist der Platz auch bei hoher Feuchtigkeit bespielbar. Nur bei Dauerfrost und in Zeiten, wenn die oberste Schicht tagsüber auftaut, sei die Nutzung des Platzes schwierig – im Gegensatz zu üblichen Rasenplätzen aber sogar noch länger möglich. Im Vergleich zum Kunstrasen ist die Nutzungsdauer geringer, was als Nachteil erkannt wird.

Positive Erfahrungen mit dem Winternaturrasen haben bereits Vereine in der Schweiz und auch in Südbaden gemacht, wie Erster Bürgermeister Christoph Huber schilderte. Gemeinsam mit dem Gemeinderat will sich die Verwaltung vor Ort noch einen detaillierteren Eindruck bei den Vereinen mit Winternaturrasen verschaffen. Der Spielkomfort auf einem Winternaturrasen sei gegenüber einem Kunstrasenplatz deutlich besser, hält die Verwaltung schon fest.

Höhere Nutzungszeiten möglich

Die Plätze im Nonnenholz sind laut Verwaltung in einem hervorragenden Zustand und werden entsprechend sorgfältig und fachkundig gepflegt. Durch Optimierungen in der Nutzung und geringe Änderungen könnten die Plätze noch stärker genutzt werden, lautet ein weiteres Analyseergebnis.

Das Spielfeld 3 (ehemaliger ESV-Platz) könnte nach den Berechnungen statt bisher während 368 Stunden mit vergleichsweise geringem zusätzlichen Aufwand für den Unterhalt auf zirka 584 Stunden Nutzungszeit erhöht werden. Falls das Spielfeld 4 mit Winternaturrasen versehen wird, steige die Nutzungszeit von bisher 213 Stunden auf 800 Stunden.

Gemeinsam mit dem Kunstrasenplatz (Stadion 2) wären 2589 Stunden Nutzungszeit möglich, 39 Prozent mehr. Auf plus 72 Prozent würde diese steigen, wenn anstelle des Winternaturrasens ein Kunstrasenplatz gebaut würde, ergab die Berechnung des beauftragten Büros.

Mobiler Kunstrasen auf Tennisplätzen als Option

Von den sechs städtischen und vom TC Blau Weiß Weil am Rhein genutzten Tennisplätzen könnten die zwei mit Flutlicht ausgestatteten mit einem mobilen Kunstrasen in den Wintermonaten belegt werden, schlägt die Firma Novoter zudem vor. Ähnlich wie in der Schweiz stünden dann eine mögliche Fläche von 30 mal 30 Metern für das Torwart- und Kopfballtraining sowie für Jugendmannschaften oder für Sprints zur Verfügung.

Der Tennis-Club profitiere davon, da eine Nebeneinnnahme möglich sei, rechnet die Verwaltung vor. Gleichzeitig würden die Naturrasenflächen geschont. „Ich glaube, der mobile Kunstrasen ist eine echte zusätzliche Alternative“, zeigt sich Huber aufgeschlossen. Mit dem Tennisclub sei aber noch keine Kontaktaufnahme erfolgt.

Finanzierung wird abgeklärt

„Signifikant“ ist der Unterschied bei den Investitionskosten. Winternaturrasen ist günstiger als Kunstrasen. Außerdem muss der Belag nicht nach zwölf bis 15 Jahren ausgetauscht werden.

Zwar gab es zur Finanzierung für die Projekte Nonnenholz und Haltingen Gespräche mit dem Regierungspräsidium, die sich aber in einem sehr frühen Stadium befinden. Klar ist, dass zu Beginn mehr Geld für einen Kunstrasenplatz ausgegeben werden muss als für einen Winternaturrasenplatz. Die Unterhaltung ist ähnlich, doch liegt deutlich über der eines Naturrasenplatzes.

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