Weil am Rhein Pflanzen, pflegen und essen

Weiler Zeitung
Das zehnköpfige Schülerteam, die Schulsozialarbeiter und auch Schulleitung und Diakonie setzen auf das Projekt. Foto: Marco Fraune Foto: Weiler Zeitung

Bildung: Schulsozialarbeit an der Gemeinschaftsschule setzt auf die Gartenarbeit

Von Marco Fraune

Die Schulsozialarbeit an der Gemeinschaftsschule beschreitet mit Gartenarbeit neue Wege. Aus einem losen Angebot soll nun mehr entstehen. Die Leopoldschule will sich daran ein Beispiel nehmen.

Weil am Rhein. Riccardo Röttele ist die Freude deutlich ins Gesicht geschrieben. Strahlend blickt der Elfjährige auf das kleine Gartenstück, das sich am Rande des Schulhofs der Gemeinschaftsschule befindet. „Das Anpflanzen hat besonders Spaß gemacht“, erinnert sich der Fünftklässler an die Anfänge des Garten-Projektes. Statt beim Fußball gegen das runde Leder zu treten, ist er seit einigen Monaten in der aktuell zehnköpfigen Gärtnergruppe der Schule am Ball geblieben. „Es ist schön, wenn man mit anderen Kindern etwas macht. Und die Radieschen waren echt lecker.“

Möglich gemacht hat diese Erfahrungen Harald Jasper von der Diakonie, der gemeinsam mit Katharina Mahler und Gudrun Stetter als Schulsozialarbeiter in der Gemeinschaftsschule tätig ist. Statt von erziehungspädagogischen Hintergründen berichtet er zuerst von den Früchten der Gartenarbeit – Erdbeeren, Himbeeren, Tomaten und Kohlrabi zählen dazu. Bisher befand sich das Projekt in der Versuchsphase, in der die Fünftklässler Lenny Heinitz, John Storf, Raed und Luai Habibi, Drion Xhigoli, Challenger Zemichael, Riccardo Röttele, Moritz Kempf, Jonas Meidinger und Jonas Keller mitwirkten.

„Schule und Garten als Lebensraum“ lautete das Motto, erläutert der Schulsozialarbeit. Kinder sollen Flächen zur Entfaltung erhalten. Für die Stadtkinder sei außerdem die Herstellung des Bezugs zu den Lebensmitteln wichtig. Hinzu kommen als sozialpädagogische Aspekte der Austausch in kleinen Gruppen und die Einhaltung von Regeln. Doch auch die Freude an der Natur sei wichtig.

Im Herbst wurden die Beete vorbereitet. Mittlerweile konnte geerntet werden. Und dabei soll es nicht bleiben, blickt Jasper voraus. Insgesamt drei Beete sieht er vor seinem inneren Auge. So könne die Fruchtfolge eingehalten werden. Das Sahnehäubchen würde ein Bauwagen bilden, hofft der Schulsozialarbeiter.

„Ziel ist, das weiter aufzubauen.“ Weitere Themen sind hier das Kennenlernen von Berufen wie Gärtner und Landschaftspfleger oder der Besuch auf dem Bauernhof.

Noch treffen sich Schulsozialarbeiter und Schüler ein bis zweimal wöchentlich im kleinen Garten. „Es soll bald in eine feste Struktur übergehen“, erläutert Jasper. Er hofft, die Lehrer dabei einbinden zu können.

Schulleiter Burkhard Keller ist optimistisch, da die flexible Struktur der Gemeinschaftsschule dies erlaube. Es werde sich einspielen und auch angenommen. „Wir müssen dran bleiben. Doch es ist bisher sehr gut angenommen worden.“ Finanzielle Unterstützung bieten Schule und Förderverein.

Ein Beispiel an der Gemeinschaftsschule will sich Diana Renk, die Schulsozialarbeiterin der Leopoldschule, nehmen. Schon bei der Hebelschule in Schliengen hat sie sich den Schulgarten mit Hochbeet und Treibhausangeschaut. Gestern konnte sie die Gartenparzelle und den Grill in Augenschein nehmen, der zum Tee-Kochen genutzt wurde. „Wir favorisieren die praktische Arbeit“, weiß sie um die Unterstützung des Kollegiums der Leopoldschule. Gespräche mit schwierigen Kindern könne sie beispielsweise so in eine andere Umgebung bringen. Doch auch die Hauswirtschafter an der Schule würden sich sicher über frische Ware freuen, vermutet Renk lächelnd.

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