Von Jenny Lai Weil am  Rh ein.  Eine Mischung aus Architektur, Kunst und purem Rutschvergnügen: Der neue „Slide Tower“ auf dem Vitra Campus begeistert Jung und Alt und ist nebenbei ein Blickfang für Kunstliebhaber. Der markante Turm erstreckt sich über 30,7 Meter in die Höhe und ist bei genauem Hinschauen sogar von umliegenden Ortschaften wie Haltingen oder Ötlingen aus zu sehen. Der renommierte Künstler Carsten Höller, der schon in London mit seiner Rutschen-Installation „Test Site“ über eine Millionen Rutschwillige anlockte, hat mit seinem Werk einen wahren Besuchermagneten kreiert. Seit der Eröffnung am 18. Juni lockt der Turm, der bei gutem Wetter von 10 bis 18 Uhr jedem kostenlos zur Verfügung steht, täglich neue Besucher, so auch Hans-Dieter Mayer (65). Gemeinsam mit Tochter Petra Läubin (41) und Enkel Michael Läubin (12) besucht er den „Slide Tower“. „Wir haben den Turm nun schon zum zehnten Mal besucht und das Rutschen macht immer noch einen Riesenspaß“. Er finde es toll, dass die Rutsche der Allgemeinheit zustehe und nicht eingezäunt werde, sodass nicht nur Museumsbesucher in den Genuss des Rutschens kommen. Auch Veronika Ortlieb (48) kommt es wie „ein Urlaubstag“ vor. Schon seit sechs Stunden flaniert sie über den gesamten Vitra Campus, hat einen kleinen Abstecher in das Museum gemacht und lässt ihren Besuch nun mit einer kleinen „Rutschrunde“ ausklingen. „Ich mache auf jeden Fall Werbung für Vitra, weil ich es toll finde, komplett in die Designerwelt abtauchen zu können.“ Lone Philipp (22), die hier gerade einen Ferienjob macht und den Besuchern geduldig erklärt, wie man genau mit dem Stoffsack runterrutschen soll, bestätigt den großen Andrang: „Der Rutschturm wird sehr stark genutzt. Es sind aber hauptsächlich Kinder, die rutschen wollen.“ Schon tauchen neben ihr drei Kinder auf, die sich einen Stoffsack schnappen und den Turm besteigen. Oben angekommen reihen sie sich in die kleine Schlange ein. Vor ihnen stehen Milena Paripovic und Lennard Herr  (beide 9), die stolz verkünden, schon dreimal runtergerutscht zu sein und noch zwei weitere Versuche wagen wollen. Vereinzelt gibt es auch Besucher, die das Rutschen lieber den Kleinen überlassen und sich damit begnügen, die schöne Aussicht zu genießen, so auch Helga Bleile (65). Sie begleite ihre Enkel bis hoch auf den Turm und genieße anschließend die „klasse Aussicht“, lässt sie wissen. Tatsächlich gewährt der Turm einen beeindruckenden Blick auf den gesamten Campus und das Umland. Nach dem Rutscherlebnis begegnet man am Fuße des Turms nur glückliche Gesichter. Anja Gestring (49) und Britta Feil (51) haben das Museum schon öfter besucht und sind nun zum ersten Mal runtergerutscht. Ihr Fazit: „Das war wunderbar und hat richtig Spaß gemacht.“ Ein Satz, der an diesem Nachmittag immer wieder zu hören ist.