Von Renata Buck Weil am Rhein-Ötlingen. Wolken, Wind und Wellen waren vor strahlender Südseekulisse das beherrschende Thema beim Familienabend des Ötlinger Männergesangvereins „Eintracht“. Auch der Gesangverein Binzen trug mit seinen Darbietungen zum Gelingen bei. Vorsitzender Ulrich Kunzendorf konnte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz mit Frau Christine, Ferdinand Corsten vom Kulturring, Ortsvorsteherin Helene Brombacher und Pfarrerin Bertina Müller als Gäste begrüßen. Die Ötlinger Leichtmatrosen eröffneten, dirigiert von ihrem Kapitän Markus Bertelsmann, sehr munter mit „Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren“. Es folgte „Seemann, deine Heimat ist das Meer“ mit gelungenen schnellen Wechseln in Tempo und Dynamik. Unter den folgenden Stücken von Meer, Wind und Wolken, Fernweh und Sehnsucht stachen zwei besonders hervor: Die bekannte Filmmelodie aus „1492 –Conquest of Paradise“, begleitet von der Pianistin Deung-Yun Kim und Cyprian Kohut am Cello, mit seinem üppigen Klangrausch ein prächtiges Paradestück, das begeistert beklatscht wurde, und das sehnsuchtsvolle „Wenn der Abendwind leise weht“, das einen Hauch russischer Seele spüren ließ, bevor es hieß:  „Mannschaft unter Deck!“ Ganz neue Maßstäbe setzte der Familienabend mit einem klassischen Konzertteil, der souverän von Cyprian Kohut am Cello und Deung-Yun Kim am Flügel bestritten wurde. Die Pianistin war ganz kurzfristig für die erkrankte Pauline Schneider eingesprungen. Auf Schuberts „Träumerei“, für Cello und Klavier gesetzt, folgte ein Cellosolo „Over the Rainbow“. Sergej Rachmaninoffs „Vocalise“ in einer Fassung für Cello und Klavier bot anspruchsvolle Kammermusik auf hohem Niveau. Nach der Pause gehörte die Bühne den Sängern des Männergesangvereins „Eintracht“ Binzen unter seiner Dirigentin Evgenia Meftahudinov . Im ersten Lied, dem „Waffenschmied“, brachten die Sänger präzise und textkonform den Rhythmus von Hammerschlag und Ambossklang zum Ausdruck, bevor sie mit einem Dalmatinischen Fischerlied einen schönen Beitrag zum Thema des Abends leisteten. Sauber und eindrucksvoll meisterten sie im Lied von der temperamentvollen russischen Sonja schwierige Rhythmen und große Notensprünge. Mit „Va pensiero“ aus Verdis „Nabucco“ beschlossen sie ihr Programm. Die Ötlinger übernahmen mit bekannten Titeln wie „Take me home, country road“, Reinhard Meys „Über den Wolken“ und dem schönen englischen Abschiedslied „Auld lang syne“. Wie auch schon bei anderen Gesangvereinen erwies sich einmal mehr, dass das Schubert´sche „O, wie schön ist deine Welt“ mit seinen schwierigen Halbtönen und Tempoversetzungen nicht die ideale Literatur für einen Laienchor ist. Mit traditionellen und beliebten Stücken wie „Von der Traube in die Tonne“ und „Ne Gsang in Ehre“ fügten sich die Ötlinger und die Binzener „Eintracht“ unter beiden Dirigenten in ganz großer Eintracht zum eindrucksvollen Schlussauftritt zusammen.