Weil am Rhein (bek). Die Regenschauer drückten zeitweise schon aufs Gemüt der 20 Teilnehmer des Offenen Kreises der katholischen Kirchengemeinde St. Peter und Paul bei den Wandertagen im Renchtal (Landkreis Ortenau). Weil aber die umsichtigen Organisatoren Roland Eisele, Manfred Lienemann und Martin Habeck stets mit einem reizvollen Plan B aufwarten konnten, kam in der Gruppe nie Langeweile auf. Schon das erste Ziel der Kulturreise wurde den Wanderern beim Besuch der Allerheiligen-Wasserfälle in Oppenau ein einzigartiges Schauspiel an Naturgewalt geboten. Durch tagelange Regenschauer angeschwollen, stürzten die größten natürlichen Wasserfälle des Nordschwarzwaldes aus 530 Meter Höhe über sieben Stufen tosend zu Tal. Starke Regenschauer verhinderten am nächsten Tag die geplante Wanderung zur Ruine Schauenburg via Schwalbenstein hinunter nach Lautenbach, dem Quartier der Wandergruppe. Der „Notplan“ sah dann eine kleine Wanderung der Rench entlang nach Oberkirch vor, wo zuvor kurzfristig eine Weinprobe organisiert worden war. Eine Fülle an Kunstschätzen sahen die Wanderer anschließend beim Besuch der Lautenbacher Wallfahrtskirche Mariä Krönung, eine der ältesten Wallfahrtskirchen der Welt. Sie wurde über eine kleine Kapelle gebaut, deren Alter bis heute nicht bestimmt werden konnte. Besonders erstaunlich ist die Tatsache, dass die Kirche komplett und völlig unbeschädigt die Jahrhunderte und die zweimalige völlige Verwüstung des Renchtals mit der Vertreibung aller seiner Bewohner überstand. Auch die erste Glocke des Glockenturms blieb bis heute erhalten. Zu den Schätzen der im 15. Jahrhundert im Stil der Spätgotik erbauten Kirche zählen die prächtigen Glasbilder in den Fenstern, die uralten Flügelaltäre sowie die Kanzel aus der Renaissance mit reicher Intarsienarbeit. Regen auch am nächsten Tag, deshalb wiederum Plan B. Statt der vorgesehenen Wanderung durch das Hesselbacher Tal ging es mit dem Zug nach Gutach in das Freilichtmuseum Vogtsbauernhof, wo das Wohnen, Leben und Arbeiten der Menschen im Schwarzwald seit Jahrhunderten dargestellt wird. Abschied nehmen nach harmonisch verlaufenen vier Tagen mit einer Fülle von Eindrücken hieß es am Donnerstag, wo auf dem Nachhauseweg noch der Besuch der Schwarzwald-Modellbahn in Hausach (Kinzigtal) auf Programmplan A stand, ehe mit Privatautos die Heimreise durch das romantische Prech- und Elztal angetreten wurde.