Weil am Rhein Sich weiter selbstständig am Markt behaupten

Weiler Zeitung
Zwischen Barrique und Edelstahl: Kellermeister Ingo Ehret (l.) und Michael Heintz, der Geschäftsführer der Haltinger Winzer e.G., hoffen auf einen guten Herbst und setzen auf das Qualitätsbewusstsein der Mitgliedswinzer. Foto: Jasmin Soltani Foto: Weiler Zeitung

Winzergenossenschaft: „Klein, aber fein“ lautet Motto der Haltinger Winzer / 380 000 Liter Wein im Normaljahr

Weil am Rhein-Haltingen (jas). Unter dem Namen „Haltinger Winzer e.G.“ firmiert seit einigen Jahren die 1936 gegründete Winzergenossenschaft Haltingen. Etwa 50 der insgesamt 90 Mitglieder bewirtschaften rund 48 Hektar, die im Ertrag stehen. Die Haltinger Lagen bilden mit gut 33 Hektar den Hauptteil, aber auch Winzer aus Weil am Rhein, Ötlingen und Tüllingen geben ihre Trauben an die WG.

Als einziges Mitglied bewirtschaftet Hans-Jörg Sprich fünf Hektar Rebfläche nach den Richtlinien des ökologischen Weinbaus von Ecovin. Der Wein wird separat gekeltert und abgefüllt.

Unter den Trauben anliefernden Mitgliedern sind nur drei Vollerwerbswinzer, erklärt Michael Heintz, der Geschäftsführer. Werner Röschard aus Weil am Rhein, Markus Büchin, der frühere Kellermeister, inzwischen mit eigenem Weingut in Schliengen, sowie Susi und Jürgen Engler. Auch für die rund zehn hauptberuflichen Landwirte ist der Weinbau nur eines von mehreren Standbeinen.

Rund 500 000 Tonnen Trauben – vor allem von der Haltinger Stiege und dem Weiler Schlipf – verarbeitet die WG, die fünf Vollzeitmitarbeiter beschäftigt, in einem Durchschnittsjahr: hauptsächlich Gutedel und Spätburgunder, aber auch Weiß- und Grauburgunder, Sauvignon Blanc und etwas Merlot. Die Weinlese erfolgt sowohl maschinell als auch per Hand. Rund 380 000 Liter Wein liefert so ein Normaljahr.

Das ist zwar erheblich mehr als die 60 000 Liter des Gründungsjahres 1936, aber im Vergleich zu umliegenden Winzergenossenschaften eine sehr überschaubare Menge. Doch die Haltinger Winzer geben sich selbstbewusst. Unter dem Motto „klein, aber fein“ sehen sie sich nach der vor rund acht Jahren unter Markus Büchin in den Wege geleiteten Qualitätsoffensive als durchaus in der Lage, sich selbstständig am Markt behaupten zu können. Das auch dank des filigranen und sortentypischen Ausbaus durch temperaturgeregelte Tanks, betont der neue Kellermeister Ingo Ehret.

Allerdings räumt Michael Heintz ein, dass die Nachfolgeregelung bei den Mitgliedsbetrieben eine Herausforderung sei. Nur durch ein adäquates Einkommen ließen sich junge Leute gewinnen, „den trotz eines Sieben-Tage-Jobs schönen Beruf des Winzers zu übernehmen“. Die Auszahlungspreise, die bei der WG in den letzten Jahren zugelegt hätten, müssten deshalb „wirtschaftlich interessant und vergleichbar mit anderen Berufssparten sein“. Konkrete Zahlen will Heintz aber nicht nennen.

Neben Investitionen in die Kellerwirtschaft und dem weiteren Ausbau der Qualität, setzt Heintz darauf, den einen oder anderen neuen Winzer hinzugewinnen zu können, ohne die Rebfläche groß über 50 Hektar hinaus wachsen zu lassen – eine „Wohlfühlgröße“ ist er sich mit den Mitgliedern einig.

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