Weil am Rhein. Seit diesem Sommer können Besucher im Weiher beim Sundgauhaus des Trinationalen Umweltzentrums (Truz) in Weil am Rhein eine neue Art beobachten: die Süßwassermeduse. Vor allem Kinder finden großen Gefallen an den etwa zwei Zentimeter großen Quallen mit bis zu 500 fadenförmigen Tentakeln. Sie ist die einzige Meduse des Süßwassers in Mitteleuropa und hat mit 99.3 Prozent den höchsten Wassergehalt, der je im Tierreich festgestellt wurde. Die vermutlich aus Ostasien nach Europa eingeschleppte Art kommt heute, außer in der Antarktis, weltweit vor. Im Weiher des Umweltzentrums befinden sich die Quallen vor allem am Uferrand, wo sich das Wasser stark erwärmen kann. Hier steigen sie immer wieder zur Wasseroberfläche empor, um sich anschließend wieder absinken zu lassen. Zur Nahrung der Süßwasserqualle zählen Kleinkrebse, Rädertierchen und Einzeller. Die längste Zeit ihres Lebens überdauert die Meduse jedoch nicht als schirmartig geformtes Tier, sondern als Polyp, der das ganze Jahr über am Boden von stehenden oder langsam fließenden Gewässern vorkommt. Diese unauffälligen Polypen, aus welchen Medusen durch Knospung entstehen, besitzen keine Tentakeln und kommen entweder als Einzeltier oder in Form kleiner Stöckchen vor. Wahrscheinlich schleppten Wasservögel die Polypen in den Truz-Weiher ein. Diese besonderen Tiere haben keinen großen ökologischen Einfluss auf heimische Tier- und Pflanzenarten und sind für den Menschen harmlos.