W eil am Rhein (ste). Für einen sensibleren Umgang mit Sprache hat sich SPD-Stadträtin Monika Sulzberger in der Sitzung des Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschusses stark gemacht, ehe das Gremium über die Änderung der Hauptsatzung der Stadt abstimmte. „Die rein männliche Formulierung ist nicht mehr zeitgemäß“, monierte Sulzberger. Sprache präge das Bewusstsein und sprachliche Gleichberechtigung solle auch in den politischen Gremien gegeben sein. OB Wolfgang Dietz entgegnete: „Als ich nach Weil am Rhein gekommen bin, gab es im Rathaus eine Amtsleiterin. Heute sind die Frauen in der Überzahl. Ich finde die gelebte Praxis wichtiger als Formulierungen.“ Hauptamtsleiterin Annette Huber erklärte, man gebe sich Mühe, genderkonform zu formulieren. Mit Blick auf die Lesbarkeit und Verständlichkeit sei es aber oft nicht möglich, beide Geschlechter gleichrangig aufzuführen. „Niemand hat die Absicht, jemanden zu diskreditieren – aber übertreiben muss man’s auch nicht“, sagte Wolfgang Roth-Greiner (FDP) und verwies ebenfalls auf die Vereinfachung. Dieses Argument war für die Ingrid Pross (Grüne) „zu einfach“, gebe es doch genügend Vorlagen, einseitige Formulierungen zu umgehen. Dr. Dieter Müller (UFW) machte schließlich den Kompromissvorschlag, es bei Änderungen der Hauptsatzung nun bei der bestehenden Formulierung zu belassen, bei einer Neuaufsetzung aber durchaus beide Geschlechter zu berücksichtigen.