Weil am Rhein Teamarbeit für das Wohl der Tiere

Weiler Zeitung
Tierheimleiterin Leonie Moser nimmt sich viel Zeit für ihre Schützlinge im Tierheim, wie im Hunde-Freigehege. Foto: Renate Wendt Foto: Weiler Zeitung

Schutz: Aktive im Weiler Tierheim werden auf Trab gehalten / Vierbeiner suchen neues Zuhause

Von Renate Wendt

Im Weiler Tierheim herrscht Hochbetrieb: Entweder läutet das Telefon, oder vor der Eingangsschleuse stehen Besucher, die von Rottweiler-Beauceron-Mischling „Marley“ mit lautstarkem Bellen angekündigt werden. Jedenfalls wird Tierheimleiterin Leonie Moser während der Öffnungszeiten für mehrere Stunden ständig auf Trab gehalten.

Weil am Rhein. Unterschiedlich sind die Wünsche und Anliegen der Besucher: Mal wird eine Katze als neues Haustier gesucht, mal ist eine Katze nach Wohnungswechsel entlaufen, ein anderes Mal wird ein auffälliger Hund abgegeben, oder zurückgekehrte Urlauber holen ihre beiden Katzen aus der Pension ab. Zur freudigen Überraschung wird aber auch hin und wieder eine Spende vorbeigebracht.

Einer Spende ist es auch zu verdanken, dass Rottweiler-Mischling „Marley“ zum Lernen für vier Wochen „eine Hunde-Akademie besuchen darf“, berichtet Tierheimleiterin Leonie Moser. Der Langzeitinsasse ist aufgrund Überlastung des Halters verhaltensauffällig und deshalb nicht einfach zu vermitteln. Mit einer Spezialausbildung hoffe man, dass er bald in gute Hände kommt. Zurzeit weiß „Marley“ allerdings noch nichts von seinem Glück und beobachtet interessiert von seinem Außengehege aus das Kommen und Gehen der Besucher.

Mit diesem Vierbeiner befinden sich derzeit 20 Katzen, 15 Hunde, zwölf Nager sowie eine „Dachmoschus“-Wasserschildkröte im Weiler Tierheim im Sohleck. Jedes dieser Tiere hat sein eigenes Schicksal und wartet nun auf ein liebevolles und artgerechtes Zuhause. Einige von ihnen wurden gefunden oder im Tierheim aus verschiedenen Gründen abgegeben.

Leider werden manchmal auch nach einer Vermittlung Tiere wieder zurück ins Tierheim gebracht, da diese doch nicht so richtig zu den neuen Besitzern passten. Zu diesen Fällen gehörte in der Vergangenheit auch schon mal das „lebendige Geschenk“ unter dem Tannenbaum für kleine Kinder. Wie die Tierheimleiterin berichtet, betraf dies im Weiler Tierheim überwiegend Nagetiere, wie etwa Kaninchen, die „spätestens im Frühling“ und in einem teilweise „erbärmlichen Zustand“ wieder zurückgebracht wurden. Die Kleinkinder als Betreuer waren einfach noch nicht in der Lage, Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Dennoch findet Moser es wichtig, „wenn Kinder mit Tieren aufwachsen“, doch sollten die Eltern „danach sehen“. Im Weiler Tierheim werden deshalb Tiere als Weihnachtsgeschenke „generell abgelehnt“ und auch nicht für diesen Zweck herausgegeben, sagt die Tierheimleiterin.

Zu den derzeitigen Fundtieren aus vier Katzen, gefunden in Weil, Eimeldingen und an der Kandermündung, befindet sich auch ein rötlicher Halblanghaar-Kater. Der einjährige geimpfte und kastrierte Kater wurde unlängst in der Stadt gefunden und wartet auf seine Besitzer.

Was das Auffinden exotischer Tiere betrifft, wie zum Beispiel Schlangen – darunter auch giftige –, stehen dem Tierheim Experten aus ehrenamtlichen Mitarbeitern zur Verfügung. Das gilt auch für den Bereich der Wildtiere, zu denen meist Igel gehören.

Natürlich kann das Tierheim auch glückliche Ausgänge verzeichnen, indem bereits viele Hunde, Katzen, Kaninchen, Degus und andere Nager ein neues Zuhause fanden oder Fundtiere, darunter sogar ein entflogener Papagei, wieder ihren Besitzern übergeben werden konnten.

Auch zwei von beherzten Tierfreunden in Kandern aufgefundene verwahrloste Chihuahua-Hunde befinden sich laut Tierheimleiterin „mittlerweile in einer Pflegestelle mit Bleibeoption“.

Für das Wohl der Tiere ist seit nunmehr drei Jahren Leonie Moser als hauptamtliche Tierheimleiterin ganztägig im Einsatz. Ebenfalls hauptamtlich zur Seite stehen der Tierheimleiterin mit Sachkundeausweis ihre Stellvertreterin Isabell Rupp sowie Tierpflegehelferin im Bundesfreiwilligendienst, Martina Oeschger. „Wir sind ein gut eingespieltes Team“, berichtet Moser.

Unterstützt wird das hauptamtliche Team durch die gesamte Vorstandsschaft des Tierschutzvereines um Vorsitzende Martina Lais sowie vielen ehrenamtlichen Mitgliedern und Helfern.

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