Weil am Rhein Tracht als Ausdruck von Heimatliebe

Weiler Zeitung

Jubiläumsfeier30 Jahre Markgräfler Trachtengruppe / Viel Lob für die engagierte Gründerin Paula Röttele

Mit vielen Freunden und Wegbegleitern feierte die Markgräfler Trachtengruppe Weil am Rhein am Sonntagabend im „Schwanen“ ihr 30-jähriges Bestehen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Gründerin der Trachtengruppe, Paula Röttele, die sich jahrzehntelang mit beachtlichem Engagement um den Erhalt des Brauchtums verdient gemacht hat.

Weil am Rhein (sc). Maike Ramm, Anika Rohr und Radion Burd von der Musikschule Weil am Rhein gestalteten mit Musik aus Mozarts Zauberflöte den feierlichen musikalischen Rahmen. Unter den Freunden der Markgräfler Tracht, die zur Jubiläumsfeier gekommen waren, konnte Paula Röttele viele Trachtenleute, fördernde Mitglieder und Gäste aus Basel, Wälder und dem Elsass begrüßen. Gekommen waren auch Oberbürgermeister Wolfgang Dietz mit Gattin, Kulturamtsleiter Tonio Paßlick, Ferdinand Corsten vom Kulturring, Ursula Burkhardt von der Basler Hebelstiftung, Werner Hagenbach vom Verein für Heimatgeschichte und Volkskunde, sowie der Honorarkonsul der BRD in Basel, Thomas Preiswerk.

Corsten, erinnerte in seinem Grußwort daran, dass Paula Röttele Mitbegründerin des Kulturrings sei und bescheinigte ihr wissenschaftliche Akribie, unermüdliches Schaffen und einen bemerkenswerten, leidenschaftlichen Einsatz. Die Basler Hebelstiftung sei Paula Röttele „sehr verbunden“, sagte Ursula Burkhardt und riet den Gästen, sich an Paula Röttele ein Beispiel zu nehmen. „Tragt die Tracht, denn Sie sehen an Paula Röttele, man bleibt fit und jung.“ Im Rahmen der Jubiläumsfeier wurde Paula Röttele neben weiteren Mitgliedern für ihren Einsatz zum Wohle der Brauchtumspflege geehrt (wir berichten noch).

Vom Bund Heimat- und Volksleben überbrachte Gerhard Neugebauer Grüße und Glückwünsche. „Die Tracht spricht von der Liebe zur Heimat, dieses ’Ehrenkleid’ zeigt die Verbundenheit zu unserer Kultur und zum Brauchtum“, sagte Neugebauer. „Was wäre der Neujahrsempfang ohne Markgräfler Trachtengruppe“, sagte Oberbürgermeister Wolfgang Dietz. Die Erinnerung an den Heimatdichter Johann Peter Hebel und seiner Freundin Gustave Fecht werde ebenfalls von Paula Röttele lebendig gehalten. Hebel, dessen Gedanken noch heute nichts an Aktualität verloren hätten, sei ebenfalls Teil des Markgräfler Brauchtums. Dass dem so ist, zeigte Paula Röttele mit einem Gedicht auf, in dem der Heimatdichter die Tracht en Detail beschrieb.

In seinem Festvortrag erinnerte Tonio Paßlick an die ersten Begegnungen mit Paula Röttele. Sein erster Eindruck sei damals die „unnachgiebige Beharrlichkeit“ gewesen, mit der Röttele ihre Ziele verfolgte. Der Wert dieses Engagements habe sich ihm erst später erschlossen, sagte Paßlick, der Röttele ein immenses Wissen über das Wesen der Tracht bescheinigte. Die Stadt Weil am Rhein sei ihr dankbar, denn die Markgräfler Trachtengruppe sei eine der besten Botschafter für die Stadt. Der Dienst zur Pflege des Brauchtums, die Sorge um den Erhalt der Vielfalt und Authentizität der Markgräfler Tracht und der damit einhergehende wertvolle Wissensschatz, das alles verband Paßlick mit dem Namen Paula Röttele.

„In meinem Alter mit 90 Jahren ist das alles nicht mehr selbstverständlich – man ist halt keine 60 Jahre mehr“, entgegnete Paula Röttele, die die Entstehung der Markgräfler Trachtengruppe aufzeigte. Aus Anlass der 1200-Jahr-Feier der Stadt Weil am Rhein habe sie damals Bilder zur Vorlage genommen, um die Tracht zu rekonstruieren. Es wurde Stoff gekauft und ein Musterkleid nach dem Vorbild der alten Bilder gefertigt. 1986, an der Jubiläumsfeier, fand dann der erste Auftritt der Markgräfler Trachtengruppe statt.

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