Weil am Rhein (sif). Bevor die Tram Mitte Dezember offiziell in Betrieb geht, werden auch Feuerwehrleute geschult. Sie müssen im Umgang mit dem neuen Verkehrsmittel ebenso vertraut sein, um bei einem Unfall schnell und richtig handeln zu können. Feuerwehrkommandant Klaus Gempp sagte im Gespräch mit Siegfried Feuchter, worauf es dabei ankommt. Wieso müssen Feuerwehrleute speziell für die Tram geschult werden" Wenn es zu einem Unfall mit der Straßenbahn kommt, müssen wir einen Ersteinsatz fahren. Dann stellen sich uns Fragen wie beispielsweise: Wie kann man die Tram von Hand öffnen" Wie kann der Stromabnehmer von der Oberleitung runtergefahren werden" Wie kommen wir schnellstmöglich in die Fahrerkabine" Das sind alles Handgriffe, die wir noch nicht kennen und deshalb geschult werden müssen. Das ist wichtig. Die Tram anheben können wir allerdings nicht, in einem solchen Fall ist die Berufsfeuerwehr Basel gefordert. Also wird künftig in der Alarmordnung der Feuerwehr nun auch das Stichwort „Tram“ zu finden sein. Genau. Es sind bei uns unterschiedliche Szenarien unter diesem Stichwort hinterlegt wie zum Beispiel Tramunfall mit einem Auto oder Fußgänger oder mit einer eingeklemmten Person. Für alles müssen wir gewappnet sein, deshalb müssen vor Inbetriebnahme der Straßenbahn alle möglichen Szenarien durchgespielt werden. Aber nicht nur die Feuerwehr ist gefordert, das gilt auch für den Rettungsdienst des DRK und die Polizei. Auch für sie   ist die Straßenbahn ein neues Verkehrsmittel, auf das man sich einstellen muss. Deshalb wird es in nächster Zeit für sämtliche betroffene Rettungsdienste Schulungen direkt an der Tram geben. Im Übrigen werden bei einem Unfall auch immer die Basler Verkehrsbetriebe alarmiert, die die Oberleitung stromlos schalten müssen. Die Straßenbahn wird auch anderweitig Umstellungen mit sich bringen. Ändern sich im Einsatzfall für die Feuerwehr in Friedlingen die Verkehrswege" Es wird in der Hauptstraße enger werden, denn viele Ausweichmöglichkeiten haben wir nicht. Deshalb wird das Durchkommen für die Rettungskräfte in jedem Fall schwieriger werden. Wir sind auch schon die gesamte Tramstrecke abgelaufen, um beispielsweise zu sehen, wo wir im Ernstfall in den Seitenstraßen die Drehleiter aufstellen können. Rechnen Sie künftig mit einem geringeren Verkehrsaufkommen" Das bleibt abzuwarten. Wir sind seit 2009 in das Tram-Vorhaben involviert und haben uns im vergangenen halben Jahr verstärkt darauf eingestellt und die Kolleginnen und Kollegen ausgebildet. Die Straßenbahn bringt in jedem Fall eine Mehrbelastung für die Feuewehrleute. Wir hoffen jedoch, dass es wenig Einsätze geben wird. Derzeit muss die Feuerwehr durch die B 3-Sanierung und die damit einhergehende Sperrung mit Beeinträchtigungen leben. Das ist ganz schön heftig. Deshalb mussten wir unseren Alarmierungsplan umstellen. Da wir in dieser Woche nur über die Zollfreie Straße ausrücken können, ist die Turmstraße unsere Hauptzufahrt. Alle Feuerwehrleute sind rechtzeitig instruiert und sensibilisiert worden, wie sie fahren müssen, um schnellstmöglich im Einsatzfall zur Feuerwache zu kommen. Dass wir während der Sperrung Umwege in Kauf nehmen müssen. lässt sich leider nicht vermeiden. Doch auf solche Gegebenheiten müssen wir uns immer wieder einstellen, denn fliegen können wir noch nicht.